Welt
Neue Welle der Gewalt schwappt über Gazastreifen
Tote und Verletzte und kein Ende der Gewalt: Der Gazastreifen wird von einer weiteren blutigen Welle überschwemmt. Binnen nur einer Woche kam es zu zwölf Messerattacken von Palästinensern auf Israelis, erstmals geschah in der jüngsten Gewalteskalation ein solcher Angriff auch umgekehrt auf Araber. Israelische Soldaten erschossen mehrere Menschen, aus dem Gazastreifen wurden wiederum Raketen auf Israel abgefeuert. Die radikalislamische Hamas fordert zur Intifada auf.
Alleine am Freitag kam es zu mehreren blutigen Zwischenfällen. An der Grenze zum Gazastreifen erschossen israelische Soldaten sechs junge Palästinenser. Vier davon wurden östlich von Gaza getötet, als Soldaten auf Steinwürfe von rund 200 Personen mit scharfen Schüssen reagierten. Östlich von Chan Junis gab es ähnliche Attacken, zwei Plästinenser, einer davon erst 15 Jahre alt, wurden erschossen, 80 Menschen verletzt.
Zusammenstöße ohne konkrete Opferzahlen wurden auch aus dem Westjordanland, Hebron, Nablus, Dschenin und Kalkilija sowie Schuafat gemeldet. Damit steigt die Opferzahl der jüngsten Gewaltwelle auf vier tote Israelis und elf tote Palästinenser. Zudem mehren sich weiter die Messerattacken. Zwölf wurden von palästinensischer Seite auf Israelis verübt, vier alleine am Freitag. Auf der Gegenseite kam es zu einem Messerangriff eines jüdischen 17-Jährigen auf Araber, der 17-Jährige wurde festgenommen.
Video verbreitet sich im Netz
Am Samstag kamen wiederum zwei palästinensische Messerangriffe hinzu, beide Angreifer wurden erschossen. Ebenso erschossen wurden ein 13 und ein 15 Jahre alter Palästinenser, als es an der Grenze zum Gazastreifen zu Zusammenstößen kam. Im Netz verbreitete sich am Samstag außerdem ein Video, bei dem eine Frau von vermutlich israelischen Soldaten angeschossen wurde. Details wurden dabei nicht genannt, entgegen den Meldungen in Netzwerken wurde die Frau aber offenar nicht getötet, sondern wird in einem israelischen Spital behandelt. Laut Sicherheitskräften drohte die Frau, Menschen mit einem Messer in ihrer Hand zu verletzen udn weigerte sich, die Waffe abzulegen.
Verschärft wird die Gewalteskalation durch den Ruf der Hamas nach einer neuen Intifada, einem neuen Aufstand der Palästinenser. Hamas-Führer Ismail Hanija erklärte beim Freitagsgebet, die Palästinenser seien dazu aufgerufen, die Intifada "zu verstärken und zuzuspitzen". Und: Aus dem Gazastreifen wurden in der Nacht auf Samstag wieder Raketen auf Israel abgefeuert.