Fussball

Neuer DFB-Teamchef Nagelsmann bricht sein Schweigen

Julian Nagelsmann ist der neue deutsche Teamchef. Am Freitag wurde der 36-Jährige offiziell als Nachfolger von Hansi Flick präsentiert. 
Sport Heute
22.09.2023, 12:47

Nach der 1:4-Pleite gegen Japan zog Deutschlands Fußballverband die Reißleine, trennte sich vom 58-Jährigen, der nur zwölf seiner 25 Länderspiele gewinnen konnte, in der WM-Vorrunde scheiterte und nur eines von sechs Spielen des Jahres 2023 gewinnen konnte. 

Mit Nagelsmann hat Deutschlands Fußballverband neun Monate vor der Europameisterschaft im eigenen Land nun den Nachfolger gefunden. Der 36-Jährige wurde im März als Bayern-Coach freigestellt, sein Vertrag bei den Münchnern lief aber noch bis 2026. Deshalb kam Deutschlands Serienmeister dem DFB auch entgegen, verzichtete auf eine Ablöse. Und soll laut "Bild" sogar 1,5 Millionen Euro an den Trainer-Shootingstar überweisen, um diesen endgültig von der Gehaltsliste zu bekommen. Als deutscher Teamchef soll Nagelsmann ein Salär in der Höhe von 400.000 Euro kassieren. 

Neben Nagelsmann standen auch Louis van Gaal, Felix Magath oder Oliver Glasner zur Diskussion, die Nagelsmann-Einsetzung erfolgte am Freitag durch die DFB-Gremien einstimmig. Der DFB gastiert mit Nagelsmann am 21. November zum Test-Länderspiel gegen Österreich im Wiener Ernst-Happel-Oval.

"Erster Ansprechpartner"

"Wir freuen uns sehr, dass wir ihn gewonnen haben. Wir haben uns schnell festgelegt, dass er unser erster Ansprechpartner sein soll. Ein erstes Treffen gab es am Dienstag, wo es auch um atmosphärische Dinge ging. Wir haben gemerkt, dass er hochmotiviert ist und die Aufgabe mit höchstem Einsatz angehen möchte", lobte der DFB-Verbandspräsident Bernd Neuendorf den neuen Coach. "Er hat sofort gebrannt für diese Position, ist der Richtige, wie er mit den Spielern umgeht", so Sportdirektor Rudi Völler. 

Nagelsmann bricht sein Schweigen

Nagelsmann erklärte, dass er das Angebot des DFB nicht ablehnen konnte. "Das Ziel, die Heim-EM zu spielen, ist für mich ein extremer Anreiz, ein riesiges Privileg", so der 36-Jährige, der rund ein halbes Jahr gänzlich aus der Öffentlichkeit verschwunden war. "Ich habe ein paar Urlaube gemacht, Zeit mit der Familie verbracht. Die ersten Wochen waren ungewohnt für mich, aber ich habe auch Zeit gehabt, meine Zeit bei Bayern zu reflektieren. Ich bin froh, dass ich die Chance habe, Fehler, die ich bei Bayern gemacht habe, nicht mehr zu machen", erklärte Nagelsmann. 

"Wir brauchen eine gute Aggressivität, müssen Stress erzeugen beim Gegner, dass es ihm wehtut, gegen uns zu spielen. Aber die Atmosphäre ist immer ein wichtiger Punkt. Es braucht eine Idee, die nicht komplex ist, wir wollen aber attraktiven Fußball spielen", meinte Nagelsmann, der die bisherigen Länderspiele des Jahres im TV verfolgte, zu seiner Spielidee. Die müsse sich natürlich ändern, weil der DFB-Coach nicht mehr täglich mit den Spielern arbeiten kann. 

"Ich verdiene genug Geld"

Angst, zu scheitern, habe der gebürtige Bayer nicht, wie Nagelsmann betonte. "Wir wollen mit der Arbeit überzeugen, das Vertrauen zurückzahlen. Die EM steht im Fokus, wir wollen eine gute EM spielen, die Arbeit steht im Fokus, nicht die Vertragslaufzeit", erklärte der neue deutsche Teamchef, warum er nur für neun Monate unterschrieb. Eine Verlängerung sei aber nicht ausgeschlossen. 

Auf mögliche finanzielle Einbußen angesprochen – er gab einen Vertrag bis 2026 bei den Bayern auf, um neun Monate Teamchef zu werden und verzichtete auf ein höheres Gehalt – antwortete der 36-Jährige gelassen: "Dafür will ich keine Lorbeeren, der Job ist ein Privileg und ich verdiene genug Geld." 

Mehr zum Thema
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite