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Neuer Pferdefleisch-Skandal: Händler ausgehoben

Heute Redaktion
14.09.2021, 14:38

Europa hat einen neuen Pferdefleischskandal. Über mehrere Jahre soll für den menschlichen Verzehr ungeeignetes Pferdefleisch in mehreren Ländern in den Handel gekommen sein. 26 Verdächtige sind festgenommen worden, darunter der mutmaßliche Haupttäter.

In einer konzertierten Aktion der Eurojust haben die Polizeibehörden am Freitag in Deutschland, Frankreich, Belgien, Irland, Luxemburg, den Niederlanden und Großbritannien dutzende Betriebe durchsucht. 26 Personen sind insgesamt festgenommen worden, die meisten in Frankreich. Die Exekutive hat auch den Hauptverdächtigen geschnappt. Der Belgier gilt als Chef des Pferdefleischhändlerrings.

Außerdem sind bei den Razzien 200 Pferde und 800 Pferdepässe, Bargeld und Medikamente beschlagnahmt worden.

Zur Beseitigung bestimmt

Die Pferdekörper hätten eigentlich entsorgt werden sollen, mit gefälschten Pferdepässen wurden die Tiere aber "gesundgeschrieben". So konnte ihr Fleisch verkauft werden und in die Nahrungsmittelkette gelangen. Allein zwischen 2010 und 2013 dürften rund 4.700 zum Essen ungeeignete Pferde auf den Tellern der Konsumenten gelandet sein. Auf gesundheitliche Schäden bei den Verbrauchern gibt es noch keine Hinweise.

Eurojust spricht von einem "grenzüberschreitenden organisierten Verbrechen" mit Schwerpunkt in Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Der Schlachthof ist im südfranzösischen Marseille gestanden.
Beim jüngsten Pferdefleischskandal Anfang 2013 war das Fleisch in Ordnung, es war nur falsch deklariert und als Rindfleisch ausgegeben worden.

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