Coronavirus

Neuer Plan: Geld für jene, die sich impfen lassen?

Monatelang waren sie Mangelware, jetzt sind Tausende Impftermine plötzlich frei. Werden Jugendliche bald für Impfungen bezahlt? Das sagt die Expertin.

Rene Findenig
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Katharina Reich, Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit, in der ORF-"ZiB 2".
Katharina Reich, Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit, in der ORF-"ZiB 2".
Screenshot ORF

Zehntausende Impftermine sind in Österreich frei, weil plötzlich Anmeldungen und Impfwillige fehlen. Dabei wäre es gerade angesichts der neuen Delta-Variante des Coronavirus gefragt, möglichst schnell so viele Menschen wie möglich zu impfen. Währenddessen gehen Experten davon aus, dass durch die derzeit verimpften Vakzine ein Impfschutz für zumindest neun Monate bestehen soll. Genauere Daten sollen derzeit laufende Studien liefern, Impfstoff für eine Drittimpfung soll laut den Lieferverträgen ab Herbst genug zur Verfügung stehen.

Werden junge Menschen nun bald dafür bezahlt, sich impfen zu lassen oder wird es Gutschein-Aktionen für Impfwillige geben? Nicht ausgeschlossen, wenn man am späten Dienstagabend der Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit, Katharina Reich, in der "ZiB 2" bei Moderator Armin Wolf lauschte. "Ja, wir denken über ganz vieles nach", sagte Reich, ohne dabei Details zu nennen. Nur soviel ließ sie sich entlocken: Man wolle generell viele Angebote machen und auch mobil zu den Jugendlichen und anderen Impfwilligen kommen.

"Am liebsten sind uns 80 Prozent, ich bin ganz offen. Wir haben mal über 70 Prozent gesprochen, mir sind aber lieber die 80 Prozent und alles, was darüber hinausgeht",

sagte Reich dazu, welchen Durchimpfungsgrad man in Österreich erreichen müsse, um im Herbst sicher zu sein. Dass die Impfanmeldungen mit steigenden Temperaturen und der Urlaubszeit zurückgehen würden, wäre "erwartbar" gewesen, es werde aber wieder einen Anmelde-"Peak" im Herbst und mit den Schulstart geben. Breitflächig stelle man nun auch auf PCR-Tests um, wobei dies nicht zur verpflichtenden testvariante werde, obwohl die Antigen-Tests unzuverlässiger sind. "Das kann nur dort sein, wo es uneingeschränkten Zugang gibt, das gibt es nicht überall in Österreich", so Reich.

Gleichzeitig gestand Reich aber auch: "Testen ist testen und nicht so gut wie impfen. " Der Nachteil der Tests sei aber klar und werde auch viele Impfskeptiker von der Impfung überzeugen: Es gebe eine sehr kurze Gültigkeitsdauer, man müsse sich laufend testen lassen und angenehm sei das auch "nicht unbedingt". Die Expertin ortete gleichzeitig eine Tendenz in Richtung einer Impfpflicht in immer mehr Berufsbereichen. In den Bundesländern werde dies fleißig diskutiert, Krankenhausträger würden so etwas schon umsetzen und auch Rechtsträger würden in den Startlöchern stehen.

"Wir werden im Oktober beginnen, Hochrisikogruppen jedenfalls mit einer dritten Impfung zu versorgen",

so Reich zu einer kommenden dritten Auffrischungsimpfung. Bisher würden Daten darauf hindeuten, dass der Impfschutz für neun Monate aufrecht erhalten werde – "mit Luft nach oben". Was allerdings beibehalten werde: Dass bei Erst- und Zweitimpfung derselbe Impfstoff zur Anwendung komme. Heißt: Wer bei der ersten Impfung AstraZeneca erhalten habe, bekomme dies auch bei der zweiten Impfung, obwohl Daten darauf hindeuten, dass ein Mix einen noch höheren Schutz bieten würde. Bis Herbst jedenfalls werde feststehen, ob jeder Geimpfte auch eine dritte Impfdosis brauchen werde.

Dass jetzt wieder vieles wie die Nachtgastronomie geöffnet wird, sah die Expertin als kein Problem: man habe immer gesagt, dass man Lockerungen kontrolliert vornehmen wolle, wenn die Zahlen das erlauben würden. Das sei auch so vertretbar, so Reich, man sei auch für die Delta-Mutation gut gerüstet. Dafür zeigte sich Reich aber wiederum als Gegnerin eines komplette Masken-Endes: "Ich sags ganz offen, ich bin gegen generelles Ende der Maskenpflicht", so Reich. FFP2 sei in vielen Bereich im Sommer schwierig, in Risikobereichen sei für ein Ende der Maske aber noch nicht der richtige Zeitpunkt.

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