Die Würfel sind gefallen: Aktuellen Messergebnisse des EU-Wetterdienstes Copernicus hieven das heurige Jahr endgültig auf den Spitzenplatz als weltweit heißestes Jahr der Messgeschichte. Das heißt: Der Klimawandel schreitet weiter voran.
Traurige Spitzenwerte: Ausschlaggebend war der vergangene November, der nach dem Vorjahresnovember der zweitwärmste November weltweit war – mit einer durchschnittlichen Oberflächenlufttemperatur von 14,10 Grad. Damit lag der vergangene Monat auch 0,73 Grad über dem Novemberdurchschnitt 1991 bis 2020.
Besonders schlimm: Der November lag auch 1,62 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Zudem war er der bereits 16. Monat in einem Zeitraum von 17 Monaten, in dem die globale durchschnittliche Oberflächenlufttemperatur den Wert von 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau überstieg.
Die globale Durchschnittstemperatur-Anomalie seit Jahresbeginn (Januar bis November 2024) liegt 0,72 Grad über dem Durchschnitt von 1991 bis 2020, was die höchste seit Beginn der Aufzeichnungen für diesen Zeitraum ist. Zudem war es um 0,14 Grad wärmer als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
„Die Auswirkungen des Klimawandels werden sich so lange fortsetzen, bis die globalen Treibhausgasemissionen Netto-Null erreichen.“Samantha BurgessEU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus
"Zu diesem Zeitpunkt ist es praktisch sicher, dass 2024 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen und mehr als 1,5 Grad über dem vorindustrielles Niveau sein wird. Und das Klima erwärmt sich weiter", sagt Samantha Burgess, stellvertretende Leiterin von Copernicus.
Die Auswirkungen des Klimawandels werden sich so lange fortsetzen, "bis die globalen Treibhausgasemissionen Netto-Null erreichen", so die Expertin.
Für den Hitze-Wahn gebe es nur eine Lösung: "Die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels haben weit vor 2023 begonnen und werden sich so lange fortsetzen, bis die globalen Treibhausgas-Emissionen eine Netto-Null erreichen."
"Um den Klimawandel zu stoppen, müssen wir aufhören, fossile Brennstoffe zu verbrennen, die Abholzung stoppen und sie durch erneuerbare Energien ersetzen", erklärte Friederike Otto, Klimaforscherin am Londoner Imperial College. "Wir haben die Technologie und das Know-how dazu. Uns fehlt nur der politische Wille."
Der EU-Klimamonitor Copernicus stützt sich auf einen Datensatz, der auf Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt basiert.