Politik

Nächstes Bundesland sagt Stromrabatt für Bürger an

Die hohen Energiekosten stellen viele Österreicher vor immense Probleme. Vorarlberg will deshalb mit einem neuen Stromrabatt seinen Bürgern helfen.

Roman Palman
Aufgrund der aktuellen Energiekrise sind die Preise für Strom in Österreich stark gestiegen.
Aufgrund der aktuellen Energiekrise sind die Preise für Strom in Österreich stark gestiegen.
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Im Österreichvergleich ist Strom in Vorarlberg immer noch sehr günstig, doch seit 2021 hat sich der Preis pro Kilowattstunde (kWh) mehr als vervierfacht. Das sorgt auch im äußersten Westen der Alpenrepublik für Kummer und tiefe Löcher in den Geldbörsen. 

Am 1. April steht jetzt dann auch noch die nächste Preisanpassung durch die illwerke vkw vor der Tür, die viele Haushalte schlimm treffen könnte.

Der Landesregierung reicht deshalb die Stromkostenbremse des Bundes nicht mehr aus, weshalb Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) nun selbst einen eigenen Stromrabatt angekündigt hat.

Soll Teuerung deutlich abfedern

Ziel der Maßnahme ist es, die zu erwartende Teuerung "deutlich abzufedern". "Der Stromrabatt sorgt zusammen mit der Strompreisbremse des Bundes dafür, dass für rund die Hälfte der Vorarlberger Haushalte der Strompreis ab April für ein weiteres Jahr stabil bleibt", teilt die Landesregierung am Mittwoch mit.

Das Versprechen: auch für alle anderen Haushalte würden im kommenden Jahr die Strompreise nur moderat steigen und damit weiterhin zu den günstigsten in Österreich gehören.

Geld aus Dividende geht an Bürger zurück

Die Mehrkosten des Stromrabattes in Höhe von rund 28,5 Millionen Euro sollen durch die zu erwartende Dividende der illwerke vkw finanziert werden. "Alle Menschen in Vorarlberg sollen vom positiven Jahresergebnis der illwerke vkw profitieren – ein beachtlicher Teil des Gewinns fließt an die Bevölkerung zurück", so Landeshauptmann Wallner und Landesrat Daniel Zadra (Grüne) am Mittwoch.

Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP, l.) und Landesrat Daniel Zadra (Grüne).
Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP, l.) und Landesrat Daniel Zadra (Grüne).
DIETMAR STIPLOVSEK / APA / picturedesk.com

Eine Antragstellung ist demnach nicht notwendig. Der Rabatt soll schnell und unbürokratisch direkt von der Stromrechnung abgezogen. Die Beschlussfassung des Landesgesetzes zum Vorarlberger Stromrabatt soll noch im März erfolgen und zeitgleich mit der Teuerung am 1. April in Kraft treten. Der Rabatt wird vorerst bis zum 30. Juni 2024 gültig sein.

So viel sparen sich Bürger

Vorarlberg lehnt sich beim Stromrabatt an die vom Bund eingeführte Strompreisbremse an. Aufgrund der Tarifanpassung per 1. April greift diese Bundesmaßnahme dann auch in Vorarlberg und stützt den Strompreis für alle Haushalte bis zu einem Verbrauch von 2.900 kWh auf 10 Cent pro kWh ab.

Kundenanteil und staatlicher Zuschuss im Rahmen der Strompreisbremse des Bundes.
Kundenanteil und staatlicher Zuschuss im Rahmen der Strompreisbremse des Bundes.
APA-Grafik / picturedesk.com

Das Land Vorarlberg geht jetzt eben noch einen Schritt weiter und senkt die Stromkosten für Haushalte darüberhinaus deutlich ab. Ab 1. April profitieren alle Stromkunden im Land dann von einem Stromrabatt in Höhe von 3 Cent pro Kilowattstunde. Im Gegensatz zur Strompreisbremse des Bundes gibt es keinen Deckel was den Verbrauch betrifft – die Ermäßigung von 3 Cent pro kWh wirkt also auch über einen Verbrauch von 2.900 kWh hinaus.

Dadurch bleiben die Stromkosten für ca. die Hälfte aller Haushalte mit einem Verbrauch unter 2.900 kWh auf dem aktuell niedrigen Niveau. Für Haushalte mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 3.500 kWh steigen die gesamten Stromkosten nach Abzug der Zuschüsse von Bund und Land um ca. 6 Euro brutto pro Monat. Bei einem 4-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 5.000 kWh steigen die Stromkosten nach Abzug der Förderungen um rund 16 Euro pro Monat.

Land plant "Heizkostenzuschuss plus"

Während viele andere Energieträger bereits in den vergangenen Monaten zum Teil deutliche Preissteigerungen erfahren haben, waren die Erdgaspreise bisher stabil. Mit 1. April erfolgt nun auch hier eine Anpassung nach oben. Erdgas wird dann einen ähnlichen Preis erreichen wie andere Brennstoffe.

"Auch hier sind wir uns in der Landesregierung einig, dass wir einen spürbaren Entlastungsschritt setzen werden. In Kürze werden wir einen 'Heizkostenzuschuss plus' vorstellen. Der Heizkostenzuschuss wird ausgebaut, in dem wir die Einkommensgrenzen deutlich anheben. In Folge werden weit mehr Haushalten die Möglichkeit haben, vom Zuschuss zu profitieren als dies bislang der Fall war", erklären die beiden Politiker.

Wie bisher wird der Zuschuss unabhängig vom verwendeten Energieträger ausbezahlt werden. 20 Millionen Euro werden der Bund dem Land Vorarlberg für die Unterstützung von Mehrkosten von Privathaushalten im Bereich der Wohn- und Energiekosten zur Verfügung gestellt.

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