Maria B. (40, Name geändert) aus Wien-Leopoldstadt wäre fast auf einen gefinkelten neuen Trick von Online-Betrügern hereingefallen. "Ich wurde am Freitag von einer deutschen Nummer angerufen. Eine Computerstimme hat mir mitgeteilt, dass 299 Euro über Paypal für eine Kryptowährung abgebucht wurden", erzählt die Wienerin. Ihr kam die Sache komisch vor. "Ich wollte nie eine Kryptowährung kaufen." Doch dann sei sie schon zu "einem Kollegen" weiterverbunden worden. Der Mann saß offensichtlich in einem Call-Center, bot mit Akzent Hilfe an. Dazu forderte er die Wienerin auf, die Fernsteuerungs-Software "Anydesk" auf ihrem Computer zu installieren.
Ein gefährliches Programm – denn laut Hersteller ermöglicht die Software "den Fernzugriff und die Fernsteuerung" von jedem Computers über iPhone und iPad. Das IT-Service-Tool wird nun anscheinend auch von Betrügern ausgenutzt. "Sie haben gesagt, sie helfen mir, die angeblich abgebuchten 299 Euro wieder zu bekommen." Wahrscheinlich hätten sie aber den Computer ferngesteuert und die Wienerin um viel Geld gebracht.
Die Wienerin blieb cool, ließ sich nicht in die Irre führen. Sie checkte ihr Paypal-Konto – und erkannte den fiesen "Fernsteuerungs-Trick". Maria B. meldete den Fall der Polizei. Dort bestätigte man ihr, dass es sich um eine Betrugsmasche mit der Software "Anydesk" handelt. Sie möchte nun vor dem Trick warnen, wandte sich dafür an "Heute". "Vor allem ältere Menschen könnten darauf hereinfallen. Betrüger könnten dann Geld abheben", erklärt die Wienerin.
Weniger Glück hatte eine Tirolerin (48) aus Hall (T.). Die Frau ließ sich dazu überreden, ein Kryptowährungskonto auf einer betrügerischen Plattform zu eröffnen. Die Kriminellen redeten der Frau ein, eine Fernsteuerungs-Software zu installieren – und räumten ihr Konto leer. Insgesamt 22.000 Euro flossen ins Ausland.