Österreich

Neujahrsbaby beleidigt: Pensionist (65) verurteilt

Heute Redaktion
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Das Landesgericht für Strafsachen in Wien.
Das Landesgericht für Strafsachen in Wien.
Bild: picturedesk.com (Symbolbild)

Ein Pensionist ist am Montag am Landesgericht wegen Verhetzung verurteilt worden, weil er ein Hassposting gegen das Wiener Neujahrsbaby 2018 abgesetzt hatte.

Wie "ORF Wien" berichtet, wurde der 65-Jährige am Landesgericht Wien wegen Verhetzung zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt.

Außerdem wurde Bewährungshilfe angeordnet und der Pensionist erhielt die Anweisung, am Programm "Dialog statt Hass" des Vereins Neustart teilzunehmen.

Der 65-Jährige hatte sich vor Gericht verantworten müssen, weil er ein Hassposting gegen das Wiener Neujahrsbaby 2018 und dessen Kopftuch tragende Mutter abgesetzt hatte.

"Ich liebe Muslime"

"Ich liebe Muslime. Ich lebe mit Muslimen. Ich habe nie Muslime beleidigt", wird der Pensionist von "ORF Wien" zitiert. Es ist nicht das erste Urteil in dem Fall.

Das Neujahrsbaby Asel wurde am 1. Jänner 2018 in einem Krankenhaus in der Wiener Landstraße geboren. Nach der Geburt wurde ein Foto des Mädchens auf Facebook veröffentlicht, auf dem unter anderem auch die Mutter mit Kopftuch zu sehen ist.

Das Foto des Neugeborenen und seiner Mutter löste in den Sozialen Medien heftige Reaktionen aus. Ein regelrechter Shitstorm war die Folge, unter dem Foto fanden sich zahlreiche rassistische Beleidigungen.

Frau in NÖ verurteilt

Mehrere dieser Hassposter wurden daraufhin ausgeforscht und zur Anklage gebracht. Im September 2018 war eine Frau verurteilt worden, weil sie auf Facebook über das Neujahrsbaby geschimpft hatte - "Heute.at" berichtete.

Am Montag stand der Pensionist vor Gericht und wurde verurteilt. Der Mann hat die über ihn verhängte Strafe bereits akzeptiert, das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig.

(wil)