Es ist ein Fixpunkt, selbst für alle, die Silvester intensiv feiernd begehen: Am 1. Jänner beginnt das Jahr traditionell mit dem Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. ORF2 überträgt ab 11.15 Uhr aus dem Wiener Musikverein. Riccardo Muti dirigiert morgen zum bereits siebten und laut eigener Aussage letzten Mal. Musikalisch ist das Programm dem 200. Geburtstag von Johann Strauß Sohn gewidmet. Das Wiener Staatsopern-Ballett bietet während des Konzertes wieder Tanzeinlagen zu den Stücken.
Die Aufnahmen des Balletts sind bereits im Sommer im historischen, leerstehenden Südbahnhotel am Semmering (NÖ) entstanden. Im 19. Jahrhundert traf sich hier die europäische Elite und der Adel. Zuletzt war die Location in aller Munde, weil sich Filmemacher Paulus Manker nach der Aufführung seines Stückes "Alma" weigerte, die Requisiten von dort zu entfernen. Ein Gerichtsstreit und eine Zwangsräumung waren die Folge.
Die Britin und Direktorin des Balletts Zürich, Cathy Marston, zeichnet erstmals für die Choreografie zum Neujahrskonzert verantwortlich. Ihre besondere Idee: Die Tänzerinnen und Tänzer des Staatsopern-Balletts verwandeln sich während der Performance in Hausgeister. Bühnen- und Kostümbildner Patrick Kinmonth passte die Kostüme der Einrichtung des historischen Hauses an: "Die Qualität der Oberflächen im Südbahnhotel ist außergewöhnlich. Mit meinen Entwürfen verneige ich mich vor den Designern, die das geschaffen haben", sagt er im ORF.
Die Tanzeinlagen zum "Accelerationen"-Walzer wurden im Südbahnhotel gedreht. Die Polka "Entweder-oder" wurde rund um die Lok 12.10 im Technischen Museum in Wien aufgenommen. Mit den beiden ausgewählten Konzertstücken würdigt man Johann Strauss Sohn.