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Neuseeland soll Koalas neues Zuhause bieten

Heute Redaktion
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Mindestens 27 Menschen sind den Bränden zum Opfer gefallen. Am Samstag ist ein weiterer Feuerwehrmann ums Leben gekommen. Der Premier aber will trotz Kritik am Kohleexport festhalten.

In Australien ist am Samstag ein weiterer Feuerwehrmann beim Kampf gegen die verheerenden Waldbrände ums Leben gekommen. Damit stieg die Zahl der Opfer auf mindestens 27.

Feuerwehrmann von Baum erschlagen

Der Feuerwehrmann starb im Einsatz im Bundesstaat Victoria, wie die Behörden mitteilten. Er wurde vermutlich während der Löscharbeiten von einem Baum erschlagen.

Auf "Change.org" wurde eine Petition lanciert, die fordert, dass Koalas nach Neuseeland übergesiedelt werden sollen. So soll verhindert werden, dass die Population weiter abnimmt. Bisher haben über 4.000 Menschen unterschrieben, wie "Stuff" berichtet.

Die Idee erntet jedoch nicht nur Beifall: In der Vergangenheit hat das Ansiedeln australischer Tiere in Neuseelands Wildnis große Schäden angerichtet.

So wurden im 19. Jahrhundert etwa Opossums ausgesetzt, die als Nahrungs- und Pelzquelle dienen sollten. Heute gelten die Tiere als Plage, da sich ihre Population explosionsartig erhöht hat.

Morrison kündigt Untersuchungskommission an

Der wegen seines Umgangs mit der Katastrophe in der Kritik stehende australische Regierungschef Scott Morrison kündigte am Sonntag an, die Regierung erwäge die Einrichtung einer Untersuchungskommission zu den Bränden. "Ich denke, das wird nötig sein", sagte er dem Sender ABC. Er werde entsprechende Schritte einleiten.

Morrison, ein entschiedener Verfechter fossiler Energien, kündigte auch an, die Emissionsziele würden "sich entwickeln". Eine Verringerung der umfangreichen Kohleexporte seines Landes schloss er aber aus.

"In den kommenden Jahren werden wir unsere Politik auf diesem Gebiet, die Emissionen noch weiter zu reduzieren, weiter entwickeln", sagte Morrison. Dies werde "ohne CO2-Steuer, ohne Strompreiserhöhung und ohne Stilllegung der traditionellen Industrien" geschehen.

Zuletzt hatte es in Australien vermehrt Proteste gegen die Politik Morrisons gegeben. Am Freitag gingen in Sydney und Melbourne erneut zehntausende Menschen auf die Straßen und forderten die Regierung auf, mehr gegen die Klimaerwärmung zu unternehmen und Australiens massiven Kohleexport zurückzufahren.