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New Yorks Bürgermeister empfahl Wahl Obamas

Im Endspurt vor der US-Präsidentenwahl erhält Amtsinhaber Barack Obama Schützenhilfe vom New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg.

Heute Redaktion
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Der frühere Republikaner sprach sich nach Hurrikan "Sandy", bei dem Obama als Krisenmanager punkten konnte, für dessen Wiederwahl aus. Der parteilose Bloomberg begründete die Wahlempfehlung mit der Klimapolitik, für die der Präsident eintrete. "Unser Klima wandelt sich", schrieb der Bürgermeister am Donnerstag in einem Meinungsartikel für den von ihm gegründeten Finanznachrichtenanbieter Bloomberg. Extreme Wetterlagen könnten die Folge sein. Daher müsse sofort gehandelt werden. Der Bürgermeister verwies dabei auf die massiven Schäden, die der Sturm "Sandy" entlang der US-Ostküste angerichtet hatte.

"Echten Fortschritt verhindert"

Obama habe wichtige Schritte in diese Richtung unternommen, während Romney von früheren Positionen zur Bekämpfung des Klimawandels abgerückt sei, stellte Bloomberg fest. Auch bei anderen Themen habe Romney seine Haltung geändert. Doch auch an Obama äußerte Bloomberg deutliche Kritik. Während seiner Präsidentschaft habe sich Obama nicht genügend um eine Koalition der Mitte bemüht, bemängelte er. Damit sei jede Hoffnung auf echten Fortschritt beim Problem illegaler Waffen, Einwanderung, einer Steuerreform, der Schaffung von Arbeitsplätzen oder der Reduzierung des Budgetdefizits zum Scheitern verurteilt gewesen.

"Wenn die Mitt-Romney-Versionen von 1994 oder 2003 für das Präsidentenamt kandidieren würden, hätte ich womöglich für ihn gestimmt, denn wie so viele andere Unabhängige habe ich die vergangenen vier Jahre als - in einem Wort - enttäuschend empfunden", resümierte Bloomberg.

  

Kopf-an-Kopf

In Umfragen liegen beide Kandidaten in etwa gleichauf. Ein wichtiges Signal für die Wahl am Dienstag dürfte der Arbeitsmarktbericht setzen, der am Freitagnachmittag (13.30 Uhr MEZ) veröffentlicht werden sollte. Gerechnet wurde mit einer Arbeitslosenquote von 7,9 Prozent im Oktober. Bisher ist kein US-Präsident wiedergewählt worden, wenn der Anteil über acht Prozent lag. Romney wirft Obama vor, nicht genug für die US-Wirtschaft zu tun und die hohe Arbeitslosigkeit nicht in den Griff zu bekommen.