Fussball

Neymar schlägt zu! PSG verliert Skandal-Derby, 5 Rote

Skandal-Derby in Frankreich! Marseille schlägt den erbitterten Rivalen PSG im Prinzenpark. Es hagelt Ausschlüsse.

Sebastian Klein
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Dimitri Payet und Neymar Jr. gerieten im Derby aneinander.
Dimitri Payet und Neymar Jr. gerieten im Derby aneinander.
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Hässliche Szenen in Paris! Das Star-Ensemble von PSG musste sich am Sonntagabend Olympique Marseille im Derby mit 0:1 geschlagen geben. Das Spiel war geprägt von Härte, Unsportlichkeiten und einem Schiedsrichter, der der Situation nicht gewachsen war. Siegestorschütze: Florian Thauvin (31.).

Fünf Rote, Rassismus-Vorwurf

In der Nachspielzeit überschlugen sich die Szenen, die Emotionen kochten über. Fünf Spieler flogen vom Platz. Darunter Superstar Neymar Jr. (Rot) für einen Schlag auf den Hinterkopf seines Gegenspielers. Er war schon über das gesamte Spiel hinweg mit Schauspieleinlagen, Schimpftiraden unangenehm aufgefallen. Auf seinem Weg vom Spielfeld in die Stadionkatakomben erklärte er seinen Ausraster mit drei Worten, die er in die Kamera schrie: "Er ist ein Rassist." Das bezieht sich wohl auf Alvaro, dem er schon im ersten Durchgang deutlich hörbar Rassismus vorgeworfen hatte. Das Schiedsrichterteam ging nicht auf seinen Vorwurf ein. Noch konnte nicht aufgelöst werden, was Neymar genau zu hören bekommen hatte. Es ist davon auszugehen, dass die Liga ermitteln, eventuell wegen eines rassistischen Vorfalls durchgreifen wird.

Auch die Teamkollegen Paredes (Gelb-Rot) und Kurzawa (Rot) wurden nach den unübersichtlichen Szenen kurz vor dem Schlusspfiff ausgeschlossen. Auf der Gegenseite erwischte es Benedetto (Gelb-Rot) und Amavi (Rot).

Gelb-Rekord

Mit insgesamt 14 Gelben Karten stellten die beiden Mannschaften zudem einen neuen, unrühmlichen Ligue-1-Rekord auf. Dabei hatte Schiedsrichter Brisard in Hälfte eins teils zu hart durchgegriffen – er fiel unter anderem auf eine Schwalbe von Neymar herein.

Skandal-Schiri

In der zweiten Hälfte versäumte er es hingegen, die Gesundheit der Spieler zu schützen. Paredes und Di Maria hätten nach gefährlichen Fouls an Marseille-Star Dimitri Payet jeweils die Rote Karte sehen müssen – Payet wurde von seinem Trainer Villas-Boas daraufhin aus Schutz vom Platz genommen. Brisant: Payet hatte PSG nach der Champions-League-Finalniederlage mit einem Jubelvideo provoziert. Di Maria kam sogar mit einer mutmaßlichen Spuckattacke auf einen Gegenspieler davon, dieser hatte sich beschwert, TV-Aufnahmen konnten das Vergehen nicht einwandfrei nachweisen.

Es mag zwischenzeitlich in Vergessenheit geraten sein, aber in Paris wurde auch Fußball gespielt. Sehr gut sogar, phasenweise. Marseille hat verdient gewonnen, hätte sogar mit 2:0 führen müssen. Der Treffer von Benedetto wurde vom Schiedsrichterteam zu Unrecht wegen Abseits aberkannt. Die Video-Aufnahmen der Liga belegten dies zwar, schienen ihren Weg aber nicht zum Videoschiedsrichter gefunden zu haben – ein Skandal!

Die Abseits-Fehlentscheidung erregt französische Fußball-Fans.
Die Abseits-Fehlentscheidung erregt französische Fußball-Fans.
Screenshot

OM gewann das Spiel trotzdem. Damit liegt Paris nach dem verlorenen Finale in der Königsklasse nach zwei Ligaspielen mit null Punkten auf einem Relegationsplatz. Der Klub hatte zuletzt mit personellen Problemen zu kämpfen. Mehrere Spieler hatten sich mit dem Coronavirus infiziert. Darunter Neymar und Paredes, die nun aufgrund von Sperren erneut ausfallen.

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    Champions-League-Finale: PSG gegen Bayern
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