Österreich

Trotz City-Eklat will Rote im Wahlkampf für SPÖ lauf...

Heute Redaktion
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Bezirks-Vize Mireille Ngosso wurde am Montag von der Basis abgewählt. Kritik übt sie an manchen City-Genossen, den Rücken will sie der SPÖ aber nicht kehren.

Zwei Jahre ist es her, dass Mireille Ngosso als stellvertretende Bezirksvorsteherin im Alten Rathaus (Innere Stadt) angelobt wurde. Zuvor war die Ärztin in der City Bezirksrätin und Vorsitzende der roten Jugendorganisation. Seit einem Jahrzehnt ist Ngosso in der SPÖ aktiv. Am Montag bekam ihre Karriere – zumindest im Bezirk – einen Knick. Wie berichtet, wurde die Mutter eines Sohnes von der Basis abgewählt. Nur 46 Prozent stimmten für Ngosso.

Im "Heute"-Gespräch zeigt sich die Wienerin auch einen Tag nach der Abwahl enttäuscht. "Die vielen Streichungen waren für mich sehr überraschend. Im Bezirksausschuss wurde ich noch einstimmig gewählt", erklärt Ngosso. Auch am Montag gab es keine einzige kritische Wortmeldung zu ihrer Person. "Bis heute wurde keine konstruktive Kritik an mich herangetragen", ärgert sich Ngosso über ihre Genossen. "Ich hätte gerne über mögliche Probleme gesprochen".

Nachfolge steht nächste Woche fest

Den Vorwurf, sie wäre zu wenig präsent im Bezirk gewesen, lässt sie nicht gelten: "Ich habe in den letzten zwei Jahren alles fur den Bezirk gegeben und war sehr aktiv – trotz Vollzeit-Arbeit im Krankenhaus".

Trotz Enttäuschung will die Ärztin der Partei nicht den Rücken kehren. Im Gegenteil, "ich werde auch im Wahlkampf für die SPÖ laufen". Bis zum Ende der Legislaturperiode will sich Ngosso außerdem gegen die unrechtmäßige Vermietung von Wohnungen über Online-Plattformen einsetzen. Auch mit ihrem Nachfolger will sie sich besprechen. Wer das sein wird, soll nächste Woche feststehen. Das der zweitgereihte auf der Liste, Klubobmann Karl Grasser, nachrückt ist eher unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist, dass wieder eine Frau aufgestellt wird. Logisch wäre die Kandidatur der drittgereihten Lucia Grabetz. Außensteher-Chancen soll auch Özge Esatbeyoglu, Vorsitzende der Jungen Generation im Bezirk, haben.

Türöffnerin für Wiener mit Migrationshintergrund

Wie berichtet, war Ngosso die erste Afro-Österreicherin in dieser Position, ihre Bestellung hat über die Stadtgrenzen hinaus für Aufsehen gesorgt. "Ich hoffe, dass es fur Leute mit einem Migrationshintergrund nach mir leichter sein wird und das ich vielleicht fur andere in Zukunft Turen offnen kann", ist die Politikerin zuversichtlich.

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