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NHL 24 im Test: Vieles beim Alten, Momentum übernimmt

EA Sports poliert seine Eishockey-Simulation mit NHL 24 auf. Neuerungen findet man im Detail. Revolutionen bleiben aus.

Digital  Heute
NHL-Covermodel Cale Makar von den Colorado Avalanche.
NHL-Covermodel Cale Makar von den Colorado Avalanche.
EA Sports

Traditionell bringt EA Sports im Sog der neuesten FIFA-Ausgabe, inzwischen EA Sports FC genannt, auch heuer rechtzeitig zum Startschuss der NHL-Saison seinen brandaktuellen Ableger der gleichnamigen Eishockey-Serie auf den Markt.

“Heute” hat NHL 24 für euch auf der PS5 getestet, fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen.

Game Review

Der Fokus liegt klar auf Altbewährtem. EA setzt auf die drei großen Modi: Im Franchise Mode werdet ihr zum Manager, könnt mit einem der 32 aktuellen NHL-Teams eine Dynastie aufbauen oder die Liga um eine eigene Mannschaft mittels Expansion Draft erweitern. In “Be a Pro” werdet ihr, unschwer zu erraten, selbst zum Star. Hier könnt ihr euch vom Wunderkind zum Superstar emporarbeiten. In Ultimate Team (HUT) werdet ihr zu Sammlern von virtuellen Spielerkarten, bastelt euch daraus euer Traumteam und messt euch mit Zockern aus der ganzen Welt online.

Die Modi bleiben in ihren Grundzügen, wie man sie aus den Vorjahren kennt. Wer auf große Neuerungen oder Änderungen gehofft haben sollte, wird enttäuscht. EA denkt sich: Warum ändern, was bei den Fans gut ankommt? Der Gaming-Gigant bewegt sich dabei aber auf einem schmalen Grat. Zocker wollen wissen: Hat sich genug geändert, um den Kauf der neuesten Ausgabe zu rechtfertigen?

Wie bei allen Sportspielen lautet ist wichtiges Argument für den jährlichen Kauf die Aktualität. Wer NHL zockt, ist höchstwahrscheinlich Eishockey-Fan. Ihr verfolgt die beste Liga der Welt, ihr wollt daher auch mit den besten neuen Talenten wie Nummer-1-Draftpick Connor Bedard spielen und die aktuellen Roster eures Lieblingsvereines haben.

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    EA Sports und "FIFA" haben die langjährige Ehe gelöst, erstmals seit "FIFA 99" gibt es kein neues, jährliches "FIFA"-Game mehr. 
    EA Sports und "FIFA" haben die langjährige Ehe gelöst, erstmals seit "FIFA 99" gibt es kein neues, jährliches "FIFA"-Game mehr.
    EA Sports

    Darüber hinaus bietet NHL 24 einige Innovationen, die das Spielvergnügen auf dem Eis durchaus realistischer und flüssiger wirken lassen. Die neue Engine (alle Details in den angefügten Erklärvideos) schafft es, den Ermüdungseffekt des schnellsten Mannschaftssports der Welt auf die Konsole zu bringen. Selbst Elite-Spieler werden irgendwann müde und werden von Durchschnittsspielern abgehängt. Das gilt jetzt vor allem auch für Goalies. In Druckphasen werden sie nach mehreren Saves erschöpft und machen es euch leichter, das Netz hinter ihnen zu finden.

    Außerdem bringt NHL 24 das im Sport so gerne zitierte “Momentum” ins Spiel. Für Schüsse, Pässe und Checks im Angriffsdrittel ladet ihr eure Momentum-Anzeige auf, ist sie voll, sind eure Spieler automatisch präziser, schneller, stärker. Sprich: Das Match wird zum permanenten Kampf um das Momentum. Wer es hat, bekommt einen Boost und damit einen deutlichen Vorteil in der Jagd nach den Toren.

    Diese Neuerung bringt einen hohen taktischen Aspekt mit sich. Hat der Gegner das Momentum, muss man wohl oder übel auf einen schönen Spielaufbau verzichten, sich auch einmal mit einem einfachen Chip aus der eigenen Zone befreien. Das bringt, zumindest in der Theorie, mehr Realismus. In der Praxis verlangt das vor allem für den direkten Vergleich mit echten Spielern in den Online-Modi eine Umstellung in der Spielweise im Vergleich zu den Vorjahren. Erfrischend für die einen, frustrierend für andere. Die Reaktionen im Netz gehen auseinander – wie so oft in der Gamingwelt.

    Wer hauptsächlich offline zockt, wird sich öfter in der Kühlbox wiederfinden, allerdings auch deutlich häufiger im Powerplay agieren. Die KI macht auch bei Standard-Einstellungen merkbar öfter Fouls. Special-Teams und damit abermals das neue Momentum-System kommen dadurch mehr zur Geltung.

    Neuer Battlepass

    Für alle “CHEL”-Zocker: Hier gibt es nun den Battlepass. Es handelt sich um jenen Modus, in dem ihr euren eigenen Profi designet und damit in Teams mit euren Freunden online gegen andere Mannschaften mit Online-Einzelspielern antretet.

    Hierbei geht es wie in “Be a Pro” darum, euren Profi mit dem Erreichen von Zielen stärker zu machen. Durch den Battlepass steigt wie in anderen Sportspielen oder auch Shootern der Einfluss sogenannter Micro-Transaktionen. Immerhin sind sie im Gegensatz zum Ultimate-Team-Modus hier nur kosmetischer Natur. Mit Echtgeld könnt ihr also mehr Optionen des äußeren Erscheinungsbildes eures Profis kaufen – keine Pay-to-win-Mechanik!