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Nicht jede Impfung wirkt
Die meisten gesunden Menschen sprechen auf Impfungen gut an, indem sie eine ausreichende Immunantwort gegen jene Krankheitserreger ausbilden, gegen welche die Vakzine schützen soll. Doch die Ursache für "Impfversager" ist bisher weitgehend unbekannt. Wissenschafter der MedUni Wien haben jetzt durch Untersuchungen bei Impfversagern gegen FSME und Hepatitis B unterschiedliche Muster der Immunantwort nach "Zecken"- und Influenzaimpfung identifiziert. Dies könnte daran liegen, dass das Immunsystem altert.
Die meisten gesunden Menschen sprechen auf Impfungen gut an, indem sie eine ausreichende Immunantwort gegen jene Krankheitserreger ausbilden, gegen welche die Vakzine schützen soll. Doch die Ursache für "Impfversager" ist bisher weitgehend unbekannt. Wissenschafter der MedUni Wien haben jetzt durch Untersuchungen bei Impfversagern gegen FSME und Hepatitis B unterschiedliche Muster der Immunantwort nach "Zecken"- und Influenzaimpfung identifiziert. Dies könnte daran liegen, dass das Immunsystem altert.
"Das Nicht-Ansprechen (auf Impfungen, Anm.) wird derzeit definiert als die Unfähigkeit eines Geimpften, nach einer kompletten Immunisierung plus Auffrischung, eine ausreichende schützende Antikörper-Antwort zu entwickeln. Dieses Phänomen betrifft zwischen ein und zehn Prozent der Menschen – abhängig von der jeweiligen Impfung“, so Experten der MedUniWien.
Die Wissenschafter versuchten, die Ursachen für das Nichtansprechen auf die FSME-Impfung (tritt extrem selten auf, Anm.) und auf die Influenza-Impfung (deutlich niedrigere Schutzrate) bei Personen, die primär keinen Schutz gegen FSME- oder Hepatitis B aufbauen können, genauer zu charakterisieren. Die Wirkung von Impfungen hängt – unterschiedlich je nach Krankheitserreger bzw. Krankheit – einerseits von der Produktion ausreichender.
Immunsystem altert
Ein Grund wieso die FSME-Impfung bei älteren Menschen nicht wirkt, könnte das gealterte Immunsystem darstellen. Anders ist das bei der Influenza. "Das bessere Ansprechen dieser Personen auf die Influenza-Impfung könnte man damit erklären, dass die Menschen im Laufe ihres Lebens immer wieder mit Influenzaviren in Kontakt kommen und es deshalb zu einer Art Gedächtnisbildung des Immunsystems kommt“, so die Experten.
Die Wissenschafterin: „Wir können daraus schließen, dass das Nichtansprechen auf Impfungen je nach Person und Impfung verschiedene Ursachen haben kann. Wir wollen das jetzt noch genauer untersuchen, weil sich daraus auch Konsequenzen für die Impfstrategien ergeben können.“
Vielleicht müsste man manche Personen öfter immunisieren, andere Impfdosen und Impfrouten wählen, auch Anpassungen der Vakzine (andere Adjuvantien) wären eventuell möglich, um die Erfolgsraten bei diesen Menschen gegebenenfalls zu erhöhen. Auch manche Krankheiten bedeuten, dass Personen schlechter auf Impfungen reagieren.