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Nicht traurig genug: Wütende Übergriffe in Thailand

Heute Redaktion
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Der Tod des Königs Bhumibol vergangene Woche hat Thailand in eine tiefe Trauer gestürzt. Die Regierung hat ein Jahr Trauer angeordnet. Nun attackierten Trauernde sogar ihre Landsleute, da diese ihrer Meinung nach nicht gebührend getrauert haben.

Die tiefe Verzweiflung und Trauer, die das Land Thailand derzeit kollektiv spürt und zelebriert sind für Außenstehende schwer zu fassen. Nach dem Tod des geliebten Königs Bhumibol ist es nun zu wütenden Übergriffen auf Personen gekommen, die nicht genug getrauert haben.

Eine Thailänderin wurde auf Koh Samui von einer aufgebrachten Menge dazu gezwungen, vor dem Königsportrait niederzuknien und sich zu entschuldigen. Sechs Thailänder sind mittlerweile im Visier der Behörden, gegen sie wird wegen Majestätsbeleidigung ermittelt.
Andere wurden bedroht, weil sie Fotos von sich in bunter Kleidung veröffentlicht haben. Die Regierung hatte zuvor dazu aufgerufen, nur Schwarz, Weiß oder gedeckte Farben zu tragen.

Viele Websites in Thailand wurden aus Respekt schwarz-weiß gefärbt, im Fernsehen wurde sogar die Ausstrahlung eines BBC-Beitrags über den Kronprinzen unterbrochen: "Das geht auf die Anweisung der Telekombehörde zurück, in der Trauerperiode nur angemessene Programme zu senden", so die Kabelfirma.

Schwarze Kleider

Mangelnde Trauerbekundung kann zur Anzeige führen, für Majestätsbeleidigung drohen 15 Jahre Haft. Die Regierung hat nach dem Tod des längstdienenden Monarchen der Welt eine Trauerperiode von einem Jahr angeordnet.