Oberösterreich

"Nichts am Silbertablett" – knallharte Blackout-Ansage

Die Gefahr eines Blackouts ist groß. Der Energieverbrauch wird größer, die Verknappung durch den Krieg ebenfalls. Jetzt gibt es eine klare Ansage.

Peter Reidinger
Marder verursachte Riesen-Blackout in St. Pölten - Niederösterreich | heute.at
Marder verursachte Riesen-Blackout in St. Pölten - Niederösterreich | heute.at
Bild: Fotolia/Symbolfoto

"Für die meisten von uns ist ein Blackout unvorstellbar und doch ist es ein reales Szenario, auf das wir alle vorbereitet sein müssen", so Katastrophenschutz-Landesrätin Michaela Langer-Weninger aus Oberösterreich. Die Politikerin findet klare Worte, was die Vorbereitung auf ein mögliches Blackout betrifft.

Kein Wunder: Derzeit ist die Blackout-Gefahr besonders groß, wie Josef Lindner (64), der Geschäftsführer des oö. Zivilschutzes, im Gespräch mit "Heute" erklärt.

"Wer noch immer im Glauben ist, dass im Falle eines Blackouts das Land Oberösterreich an der Tür klopft und alles Notwendige am Silbertablett serviert, den muss ich leider enttäuschen. Das ist weder organisatorisch noch logistisch stemmbar, geschweige denn realistisch", mahnt Langer-Weninger.

Die ÖVP-Politikerin weiter: "Wer heute in haltbare Lebensmittel, Wasser, ein Notfall-Radio, Taschenlampe, Medikamente und Hygiene-Artikel investiert, sitzt morgen nicht hungrig, unvorbereitet und abgeschnitten von der Außenwelt im Dunkeln".

Grundausstattung für privaten Haushalt
·       Lebensmittel- und Getränkevorrat für mindestens 7 Tage pro Person
·       Ersatzbeleuchtung (Kurbeltaschenlampe, Petroleumleuchten, Kerzen …)
·       Ersatzkochgelegenheit
·       Notfallradio (z.B.: Kurbelradio mit Dynamobetrieb)
·       Bargeld
·       Hygiene- und Gesundheitsartikel
·       Alternative Heizmöglichkeit
·       Stromaggregat

Das Land OÖ habe als Vorbereitung gemeinsam mit den Katastrophenschutzbehörden den ‚Notfallplan Blackout‘ für Städte und Gemeinden – die lokalen Krisenmanager – ins Leben gerufen, im Mai wurde dieser präsentiert.

Katastrophenschutzlandesrätin Michaela Langer-Weninger bei der Mappenübergabe des Notfallplanes.
Katastrophenschutzlandesrätin Michaela Langer-Weninger bei der Mappenübergabe des Notfallplanes.
Land OÖ

Gerade beim Notfall Blackout komme dem regionalen Notfallplan der oö. Gemeinden eine besondere Rolle zu, da im Ernstfall viele Aktivitäten regional zu erledigen bzw. koordinieren sind. Daher investiere das Land in eine fundierte Vorbereitung. "Denn je besser die Vorbereitung in Form der gesetzlich verpflichtend zu erstellenden ‚Notfallplänen Blackout‘ auf regionaler Ebene erfolgt, umso besser können die Verantwortlichen vor Ort im Ernstfall ihre Koordinationsfunktion wahrnehmen", so Langer-Weninger.

Eigenvorsorge "unverzichtbar"

Bei aller Vorbereitung durch die Behörden ruft sie aber zu Eigenverantwortung auf: "Die Bewältigung eines derartigen Szenarios kann nur gemeinsam funktionieren. Und mit gemeinsam meine ich, dass es jede und jeder Einzelne braucht, unser System aufrecht zu erhalten! Das kann mit der Eigenvorsorge durch Lebensmittel beginnen und bis zur Nachbarschaftshilfe reichen."

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