Die österreichische Wirtschaft befindet sich bekanntlich in einer extremen Flaute. Täglich schlittern heimische Unternehmen in die Pleite, darüber hinaus ist das Budgetloch in der Staatskasse immens und muss dringendst saniert werden.
Damit stehen FPÖ und ÖVP, die aktuell um eine Regierung verhandeln, vor einer Mammutaufgabe – dürften aber schon einen der großen Berge bewältigt haben. Denn am Montag führten FPÖ-Chef Herbert Kickl und ÖVP-Chef Christian Stocker aus, dass man sich auf ein 6,3 Milliarden Euro schweres Maßnahmenpaket zur Budgetkonsolidierung geeinigt hatte – "Heute" berichtete.
Ein Aufatmen – fertig ist man aber noch nicht. Einerseits fehlt eine genaue Ausarbeitung des sieben-jährigen Konsolidierungspfades und andererseits braucht es auch Maßnahmen beim Pensionssystem, wie aus einer Berechnung der Agenda Austria am Montag hervorging.
Denn "nach den gescheiterten Verhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und Neos wird die Aufgabe für die kommende Regierung nicht leichter", heißt es in einer Aussendung. "Ein seit langem bekannter Kostentreiber sind die Pensionen. Sie sind der größte Ausgabenposten im Bundesbudget, riesiger Treiber des Budgetproblems und werden auch in den nächsten Jahren massiv steigen, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt", führte die Agenda weiter aus.
"So werden sich die Kosten für die Pensionen von derzeit 4,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts bis zum Jahr 2030 auf 4,8 Prozent erhöhen, womit Österreich zu den Schlusslichtern in Europa gehört", erklärte Agenda Austria-Ökonom Dénes Kucsera mit Blick auf die Prognose.
"Wir versenken Jahr für Jahr die gesamten Lohnsteuereinnahmen im Pensionsloch. Aber nichts geschieht. Das Pensionssystem muss endlich an die Lebenserwartung gekoppelt werden", betonte der Ökonom und fordert damit eine Erhöhung des Pensionsantrittalters.