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"Niemanden getötet" – Paris-Attentäter erstmals befragt

Vor Jahren wurden 130 Menschen in Paris brutal von IS-Terroristen ermordet. Heute leugnet der einzig überlebende Attentäter.

Heute Redaktion
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Salah Abdeslam gilt als einziger Überlebender der Paris-Attentäter. Heute wurde er zum ersten Mal in der französischen Hauptstadt befragt.
Salah Abdeslam gilt als einziger Überlebender der Paris-Attentäter. Heute wurde er zum ersten Mal in der französischen Hauptstadt befragt.
BENOIT PEYRUCQ / AFP / picturedesk.com

Die Nacht des 13. Februar wird vielen Franzosen noch lange schmerzhaft in Erinnerung bleiben. Bewaffnete IS-Terroristen eröffnen an mehreren Orten in Paris und Umgebung das Feuer auf die nichtsahnende Bevölkerung und sprengen sich in der belebten Innenstadt mit Sprengstoffgürteln in die Luft. Es war eine beispiellose Anschlagsserie, die ganz Europa in Schockstarre zurückließ. 130 Menschen verloren in dieser Nacht ihr Leben, 350 weitere wurden von den Angreifern verletzt.

Die meisten Terroristen wurden in der Tatnacht von der Polizei mutmaßlich eliminiert. Doch einem gelang es zu fliehen. Heute wurde Salah Abdeslam, der wohl bekannteste Attentäter des Kontinenten, erstmals von einem Gericht in Paris befragt. Im Prozess verteidigte der gebürtige Belgier die verstörenden Attentate. Das Blutbad von 2015 sei reine Vergeltung gewesen, weil sich Frankreich in Syrien und dem Irak im Kampf gegen die radikal-islamistische Miliz beteiligt hatte.

"Ich habe niemanden getötet und niemanden verletzt", sagte der 32-jährige Angeklagte aus. Er habe zwar einen scharfen  Sprengstoffgürtel getragen, sich aber letztendlich umentschieden. Aus seiner weiterhin tiefen Unterstützung für den Islamischen Staat macht Abdeslam vor Gericht aber kein Geheimnis.

20 Jahre Haft in Belgien

Nach der Terrornacht von Paris flüchtete er zurück in sein Heimatland. 2016 wurde er von Sicherheitskräften aufgespürt und festgenommen. Wie viele berüchtigte Islamisten war Abdeslam in der Brüsseler Gemeinde Molenbeek aufgewachsen. Mehrere Stunden lang beantwortete der bereits in Belgien zu 20 Jahren Haft verurteilte Terrorist die Fragen des Gerichts. Erst war nicht klar gewesen, ob sich der Belgier überhaupt zu der für viele traumatisierenden Nacht äußern würde. 

Dem 32-Jährigen wird vorgeworfen, im Pariser Konzertsaal Bataclan und in umliegenden Bars und Restaurants 130 Menschen erschossen und zahlreiche mehr verletzt zu haben. Insgesamt müssen sich 20 mutmaßliche Islamisten für die Terrornacht von Paris vor Gericht verantworten. Den meisten drohen mindestens 20 Jahre Haft. Fünf der Angeklagten sollen mittlerweile in Syrien ums Leben gekommen sein, eine weitere Person ist wegen Terrorvorwürfen in der Türkei inhaftiert.

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