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Niessl soll von Swarovski 10.000,- erhalten haben

Heute Redaktion
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Der burgenländische SPÖ-Landeshauptmann Hans Niessl soll um den Jahreswechsel 2009/2010 vom Tiroler Industriellen Manfred Swarovski, Gründer des Verkehrstechnik-Konzerns Swarco AG, 10.000 Euro in einem Kuvert angenommen haben - anlässlich eines Besuches der Swarco-Zentrale in Wattens. Das schreibt das Nachrichtenmagazin "profil".

Der burgenländische SPÖ-Landeshauptmann Hans Niessl soll um den Jahreswechsel 2009/2010 vom Tiroler Industriellen Manfred Swarovski, Gründer des Verkehrstechnik-Konzerns Swarco AG, 10.000 Euro in einem Kuvert angenommen haben - anlässlich eines Besuches der Swarco-Zentrale in Wattens. Das schreibt das Nachrichtenmagazin "profil".

"profil" stützt sich auf die Aussage einer mit dem Vorgang vertrauten Person: "Ihre Recherchen sind zutreffend. Herr Niessl hat von Herrn Swarovski in Wattens 10.000 Euro in bar erhalten." Das Magazin nennt den Namen dieser Person nicht. Sie hat sich aber schriftlich dazu bereit erklärt, im Rahmen eines gegebenenfalls gegen "profil" angestrengten Gerichtsverfahrens im Zeugenstand unter Wahrheitspflicht auszusagen.

Landesvater klagt

Niessls Büroleiter Ronald Reiter hält demgegenüber fest: "Der Landeshauptmann hat nie Bargeld von Herrn Swarovski erhalten." Die burgenländischen Roten bezeichnen die Geschichte als "aus der Luft gegriffen" und gehen gegen die "Verleumdung" vor. Sie haben bereits einen Anwalt eingeschaltet und werden gegen die Anschuldigung klagen. Niessl persönlich will keine Stellungnahme abgeben.

Swarovski-Werk in Neutal

Manfred Swarovski weilte zuletzt im Ausland und war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Der Tiroler Swarco-Konzern hatte im Jahr 2000 im mittelburgenländischen Neutal ein Werk errichtet, 2011 zeichnete Niessl Manfred Swarovski mit dem "Komturkreuz des Landes Burgenland" aus.

Grüne für Klage oder Rücktritt

Michel Reimon von den burgenländischen Grünen fordert, dass Niessl - falls er von einer Klage absieht - zurücktritt. "Das Burgenland war in den letzten Jahren und Jahrzehnten ein Wild-West-Gebiet für Unternehmensgründungen. Durch den Ziel-1-Förderstatus der Europäischen Union konnten viele Unternehmen ins Land geholt werden - immer unter Mitwirkung des Landes und damit der SPÖ Burgenland", so Reimon. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, "ist dahinter System zu vermuten".