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Niger liefert Gaddafi-Sohn Saadi an Libyen aus

Heute Redaktion
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Der Sohn des 2011 ums Leben gekommenen libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi, Al-Saadi al-Gaddafi, befindet sich in libyschem Gewahrsam. Niger, wohin Al-Saadi al-Gaddafi nach der Entmachtung seines Vaters geflüchtet war, habe ihn ausgeliefert, erklärte die libysche Regierung am Donnerstag.

Der Sohn des 2011 ums Leben gekommenen libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi, Al-Saadi al-Gaddafi, ist nach Angaben des US-Nachrichtensenders CNN vom Donnerstagmorgen in ein libysches Gefänis gebracht worden. Er werde "in Übereinstimmung mit internationalem Recht» behandelt", teilten libysche Sicherheitskreise mit.

Al-Saadi Gaddafi war nach dem Zusammenbruch des Regimes seines Vaters im September 2011 in den Niger geflüchtet und stand seither unter Hausarrest. Er wurde von den Vereinten Nationen mit einem Reiseverbot belegt und von libyschen Behörden gesucht, aber nicht vom Internationalen Strafgerichtshof.

Al-Saadi ist bekannt für seine Liebe zum Fussball und führt den Lebensstil eines Playboys.

In Libyen wird auch sein Bruder und ehemaliger Jörg Haider-Intimus, Saif al-Islam, von Milizen festgehalten, die sich weigern, ihn auszuliefern. Er muss sich demnächst vor dem Strafgericht wegen Mordes, Hochverrats und Plünderei verantworten. Andere Familienmitglieder haben in Oman Asyl erhalten.

Niger grenzt an Libyen. Nach dem Sturz und Tod des dortigen Machthabers Muammar al-Gaddafi flohen viele seiner Söldner und Getreuen nach Niger und Mali.

Niger hat mehrfach kritisiert, dass die fehlende Kontrolle Libyens über den Süden des Landes die Gefahr einer terroristischen Bedrohung steigen lasse.