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Nissan Leaf Tekna im Test

Nissan hat dem Leaf jetzt eine größere Batterie spendiert, wir haben das Elektroauto mit 30 kWh-Batterie jetzt getestet.

Heute Redaktion
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Bild: Autoguru.at

Der Nissan Leaf ist das meistverkaufte Elektroauto der Welt, für das aktuelle Modelljahr haben die Japaner dem Leaf eine größere Batterie spendiert.

Mit der 30 kWh großen Batterie soll eine Reichweite von 250 Kilometer möglich sein. Für unseren Test haben wir den Leaf in Tekna-Ausstattung gewählt, womit er auf einen Preis von 36.320,- Euro inkl. Batterie kommt.

Wählt man die Batterieleasing-Variante ist man schon ab 30.421,- Euro mit dabei, muss aber monatlich noch Batteriemiete zahlen.

Sehr gute Serienausstattung

Im Preis enthalten ist schon eine überaus großzügige Ausstattung inkl. Navigationssystem mit Touchscreen, Tempomat, Klimaautomatik, Keyless-System, Ledersitze und noch einiges mehr.

Der Leaf zeigt sich im Innenraum dabei sehr wohnlich, aber auch ein bisschen futuristisch, vor allem was die geteilte Tachoanzeige und den runden Schaltstick zwischen Fahrer und Beifahrer betrifft.

Man findet sich aber schnell zurecht und fühlt sich auf den bequemen Ledersitzen sehr wohl. Auch das Platzangebot kann sich sehen lassen, selbst in der zweiten Reihe gibt es noch viel Raum für die Passagiere.

Mit einem Fassungsvermögen von 355 Litern ist der Kofferraum ebenfalls größer als bei so manchem Mitbewerber, durch umklappen der Rücksitze kann man bis zu 720 Liter Kofferraumvolumen erreichen.  

Auf der nächsten Seite lesen Sie wie sich der Leaf fährt!

Per Knopfdruck wird der Leaf zum Leben erweckt, was mit einer kurzen Melodie quittiert wird – man würde sonst nämlich nicht merken, ob das Fahrzeug schon startklar ist, denn der E-Motor arbeitet komplett geräuschlos und frei von Vibrationen.

Die Leistung liegt bei 109 PS (80 kW) und sein maximales Drehmoment von 254 Nm wird schon von Start weg bis zu 3.000 U/Min geliefert.

Viel Fahrspaß und Komfort

So kann man es beim Ampelstart mit deutlich stärkeren Autos locker aufnehmen und hat bis rund 50 km/h die Nase vorn. Erst danach wird es etwas gemäßigter und man benötigt vom Stand heraus auf Tempo 100 km/h 11,5 Sekunden.

Bei der Höchstgeschwindigkeit muss man sich zudem mit 144 km/h zufrieden geben, was aber auf unseren Straßen durchaus reichen sollte.

Der Leaf lässt sich dennoch überaus agil bewegen und sein geräuschloses Fahren erhöht den Komfort deutlich. Auch die Federung ist ganz auf Komfort getrimmt, durch den niedrigen Schwerpunkt klebt der Leaf ohnedies perfekt auf der Straße.

Gute Straßenlage

Schnelle Kurven sind überhaupt kein Problem und die direkte Lenkung erhöht ebenfalls den Fahrspaß mit dem Stromer.

Dass die 250 Kilometer Reichweite nicht ganz zu erreichen sind, verwundert uns aber wenig. Wir sind auf 180 bis 200 Kilometer gekommen, was für den täglichen Bedarf durchaus reichen sollte.

Wer zu Hause und am Arbeitsplatz eine fixe Lademöglichkeit hat, wird mit dem Leaf sicher viel Freude haben. Wer auf öffentliche Lademöglichkeiten angewiesen ist, wird jedoch verzweifeln.

Öffentliches Laden ist nicht einfach

Während unseres Tests war es nämlich nicht möglich den Leaf auf öffentlichen Ladestationen zu laden, da diese entweder schon von anderen Elektroautos benutzt wurden, oder von ignoranten Autofahrern mit Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor blockiert wurden.

Während in anderen Ländern die Politik hinter der E-Mobilität steht, sind unsere Politiker im Dornröschenschlaf versunken, wenn es um das Thema E-Mobilität geht. Weder vernünftige Förderungen, noch einheitliche Richtlinien für öffentliche Ladestationen gibt es bei uns, womit es die Elektroautos auch weiterhin bei uns recht schwer haben werden.

Der Test mit dem Leaf hat auf jeden Fall gezeigt, dass die Autohersteller ihre Aufgaben schon recht gut gelöst haben, die Politik aber leider noch auf ganzer Linie versagt.Vermutlich darf man sich von Politikern, die selbst im 2. Anlauf die Präsidentenwahl nicht ordnungsgemäß ausrichten können, bei einem komplexen Thema wie der E-Mobilität auch nicht viel erwarten. 

Wer über ausreichende Lademöglichkeiten verfügt, hat mit dem Leaf aber einen tollen Begleiter, der mit viel Fahrkomfort und Agilität seine Aufgaben meistert.

Stefan Gruber,