Life

Nissan Qashqai, der sympathische Allrounder

Im "Heute"-Test zeigte Nissans Qashqai, wieso er das meistverkaufte Crossover Europas ist.

Heute Redaktion
Teilen

Er wirkt ja ein bisschen unscheinbar, der Qashqai (Gesundheit!), aber nur weil wir uns schon so an ihn im Straßenbild gewöhnt haben. Als die erste Generation 2006 auf den Markt kam, waren kleinere SUVs noch ein bisschen was exotisches – Nissan war bei dem folgenden Boom ganz vorne dabei.

Mittlerweile gibt es nicht nur eine zweite Generation, sondern die hat im Vorjahr auch ein Facelift erfahren. Und erst vor wenigen Wochen sind neue Motoren und ein neues Infotainment-System gekommen.

Wir fuhren einen 1,6-Liter-Diesel mit 130 PS und 320 Nm maximalem Drehmoment, der uns auch auf der Autobahn kraftvoll vorwärts gebracht hat. Das ist allerdings noch der alte Motor, der jetzt ersetzt wird, und zwar mit einem Aggregat das mehr Leistung und laut Nissan einen niedrigeren Verbrauch und Schadstoffausstoß hat. Keine Sorge, getestet haben wir ihn auch bereits – mehr dazu hier.

Vollversion

Ausgestattet war unser Qashqai mit allem, was Nissan in dem Crossover anbietet: Wir waren mit der Spitzenausführung N-Drive Tekna+ unterwegs. Die kostet im Vergleich zur Basisversion (21.690 Euro) fast das doppelte, nämlich 39.609 Euro.

Dafür sitzen wir auf sehr angenehmen Nappaleder-Sitzen, haben automatisches LED-Fernlicht, ein Panorama-Dach, 360-Grad-Kamera, einen Einpark-Assistenten oder eine Sitzheizung, um nur einige der Ausstattungsmerkmale zu nennen. Dazu kommt noch das Fahrassistenz-System ProPilot.

Das umfasst natürlich einen Toten-Winkel-Warner und einen adaptiven Tempomaten, der sehr auf Sicherheit setzt und schon recht früh bremst. Vielleicht sogar etwas zu früh. Herzstück ist aber der Spurhalteassistent und der funktioniert sehr gut – wenn er funktioniert. Leider braucht er oft etwas länger (5+ Sekunden), um nach dem Umspuren die neue Spur zu erkennen. Und zu kurvig darf es auch nicht werden. Ansonsten hält er den Qashqai beeindruckenderweise mit wenig Korrekturen mittig in der Spur.

Guter Allrounder

Etwas laut können die Windgeräusche auf der Autobahn werden, doch das lässt sich wunderbar mit Hilfe der exzellenten Bose-Soundanlage ausgleichen, die einen tollen Bass hat und hervorragend ausbalanciert ist.

Wir merken recht rasch, wieso der Qashqai so beliebt ist. Auch wenn die Beinfreiheit hinten wie so oft besser sein könnte (2,65 Meter Radstand) ist im 430 Liter großen Kofferraum ohne Ladeboden problemlos Platz für einen Kinderwagen. Der Fahrer kann alles gut bedienen, die verwendetet Materialien der Oberflächen fühlen sich gut an. Lobenswert sind die zwei großen, tiefen Becherhalter in der Mittelkonsole.

Das ist vielleicht nur ein Detail, aber eines das wesentlich zum angenehmen Fahrgefühl beiträgt. Es ist schwer zu beschreiben, denn der Qashqai sticht nirgendwo auffällig heraus sondern ist quer durch die Bank ein gutes Auto – Straßenlage, Handling, Übersicht, hier passt alles zusammen. Wir sind gerne mit ihm unterwegs.

Übrigens: In unserem Qashqai hatten wir noch das alte Infotainment-System, das vor allem optisch etwas in die Jahre gekommen ist. Aber es gibt bereits ein neues, das unter anderem beim Navi grafisch deutlich aufgewertet wurde und nun mehr Interaktion mit dem Handy erlaubt. So kann man etwa zu Hause in Ruhe eine Route planen und sie dann per App an sein Auto schicken.

Mehr zum Thema