Noch 220.000 schwarze Nummerntaferln im Umlauf

220.000 oder 3 Prozent aller in Österreich zugelassenen Fahrzeuge sind noch mit einer schwarzen Kennzeichentafel versehen. Und das, obwohl seit 24 Jahren nur noch weiße Tafeln ausgegeben werden.

Die meisten schwarzen Kennzeichen sind mit 66.720 in Niederösterreich im Umlauf, so die Wiener Städtische in einer Aussendung unter Berufung auf Daten der Statistik Austria und des Versicherungsverbandes Österreichs (VVO) am Mittwoch. Dahinter folgen Oberösterreich mit 45.060 und die Steiermark mit 38.854.





Niederösterreich
66.720


Oberösterreich
45.060


Steiermark
38.854


Kärnten
14.976


Burgenland
12.452


Wien
12.176


Tirol
12.153


Salzburg
9.278


Vorarlberg
7.108





Spitzenreiter bei den einzelnen Bezirken ist - abgesehen von Wien mit 12.176 - Mistelbach mit 6.499 vor Amstetten mit 5.517 und Gänserndorf mit 5.261 angemeldeten Fahrzeugen mit schwarzen Kennzeichen. Insgesamt waren laut Statistik Austria im Juni 2014 in Österreich 6,463 Millionen Kraftfahrzeuge zugelassen.

Verpflichtend sind die neuen Taferln nicht. Bei einer Fahrzeugneuanmeldung, beim Wechsel des Wagens oder Verlust des Kennzeichens werden die neuen Schilder aber automatisch neu ausgegeben und das weiße Schild umgestellt.

Künstler und Verkehrsminister waren gegen weiße Taferln

Bereits seit 1. Jänner 1990 werden in Österreich nur noch weiße Kennzeichentafeln ausgegeben, seit November 2002 die EU-Kennzeichen. Später folgten dann die Wunschkennzeichen.

Der Einführung der weißen Tafeln war ein langwieriger Streit vorausgegangen. Der damalige Verkehrsminister Rudolf Streicher (SPÖ) und Friedensreich Hundertwasser waren die beiden größten Kontrahenten.

Der Künstler vertrat die Meinung, die schwarze Nummerntafel mit weißer Schrift soll als „Visitenkarte der Nation“ erhalten bleiben. Der Verkehrsminister argumentierte mit erhöhter Rückstrahlkraft und Lesbarkeit, der Möglichkeit von Wunschkennzeichen und der Abschaffung des Nummernadels.

Hauptgrund für die Einführung der neuen Tafeln war die starke Zunahme an Fahrzeugen, wodurch das vorhandenen Nummernsystem ausgereizt war - eine neue Numerierung war gefragt.