Politik

NÖ-Wahl – FPÖ in Gemeinden mit geringer Impfquote stark

Die NÖ-Wahl brachte mit der FPÖ einen großen Sieger hervor. Eine Analyse zeigt, dass die Blauen besonders in impfkritischen Gemeinden punkten konnten.

Heute Redaktion
FPÖ-Chef Herbert Kickl und Niederösterreichs Spitzenkandidat Udo Landbauer freuen sich über das Ergebnis.
FPÖ-Chef Herbert Kickl und Niederösterreichs Spitzenkandidat Udo Landbauer freuen sich über das Ergebnis.
Thomas Lenger

Die Niederösterreich-Wahl ist geschlagen. Während ÖVP und SPÖ herbe Verluste einfuhren, ging die FPÖ als großer Gewinner hervor. Die Blauen landeten mit 24,19 Prozent auf Platz zwei und haben in fast allen niederösterreichischen Gemeinden Stimmen gewonnen. Besonders stark fielen die Gewinne in den vergleichsweise impfskeptischen Gemeinden aus.

"Dort, wo die großen Impfgegner waren, haben wir massiv verloren"

Im Gegenzug verlor die ÖVP in diesen Gebieten besonders stark, wie ein Vergleich der Wahl- und Impfdaten zeigt. Bereits  ÖVP-Klubobmann Klaus Schneeberger beklagte diesen Umstand im ORF-Radio: "Dort, wo die großen Impfgegner waren, haben wir massiv verloren".

Dabei war Corona in den veröffentlichten Wahltagsbefragungen gar kein großes Thema. So dominierte bei den FPÖ-Wählern Asyl als größtes Wahlmotiv, "Heute" berichtete.

Genauer nachgerechnet hat der Politikwissenschaftler Laurenz Ennser-Jedenastik. Er stellte tatsächlich einen starken Zusammenhang zwischen den Stimmengewinnen der FPÖ (bzw. den Verlusten der ÖVP) und dem Anteil der geimpften Bevölkerung in den einzelnen Gemeinden fest.

Besonders deutlich wird der Zusammenhang bei einer genaueren Auswertung der Gemeindeergebnisse. Denn in den Gemeinden mit einem besonders hohen Anteil an geimpften Personen kommt die FPÖ laut APA-Berechnungen nur auf 19 statt 24 Prozent.

Trend der OÖ-Wahl setzt sich fort

Hätte dagegen nur das Viertel der Gemeinden mit der geringsten Durchimpfung gewählt, dann hätte die FPÖ 30 Prozent erreicht.  Einen ähnlichen Trend hatte es schon bei der oberösterreichischen Landtagswahl gegeben. Auch dort lag der Stimmenanteil der FPÖ in den Gemeinden mit den geringsten Impfquoten mit 23,6 Prozent deutlich über dem Landesschnitt von knapp 20 Prozent, während in den am stärksten geimpften Gemeinden nur 16,6 Prozent für die FPÖ stimmten.

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    Großer Gewinner war die FPÖ mit 25,0 Prozent (+10,3). Die Blauen überholten damit die SPÖ und belegen den zweiten Platz.
    Großer Gewinner war die FPÖ mit 25,0 Prozent (+10,3). Die Blauen überholten damit die SPÖ und belegen den zweiten Platz.
    Thomas Lenger