Politik

Rechtsabbiegen bei Rot startet ab Jänner 2019

Das Datum für den Startschuss der Testphase wurde von Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) fixiert. Der Versuch wird in Linz stattfinden.

Heute Redaktion
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An drei Kreuzungen wird das Rechtsabbiegen getestet.
An drei Kreuzungen wird das Rechtsabbiegen getestet.
Bild: picturedesk.com

Am Dienstag stellte Hofer gemeinsam mit Verkehrsstadtrat Markus Hein und Harald Frey vom Institut für Verkehrswissenschaften der TU Wien neue Details für das Pilotprojekt "Rechtsabbiegen bei Rot" vor.

Im Verkehrsministerium wurde bestätigt, dass Linz ab Jänner 2019 zur Testregion wird. Das Pilotprojekt ist auf ein Jahr Laufzeit vorgesehen.

Drei Kreuzungen in der Testphase

Das eindeutige Ziel der Maßnahme: "Verkehrsfluss beschleunigen", so Hofer. An insgesamt drei Kreuzungen soll das Rechtsabbiegen getestet werden, obwohl die Ampel rot zeigt. Die betroffenen Stellen sollen mit einem neuen Schild markiert werden, das einen grünen Pfeil abbildet, der nach rechts zeigt.

Harald Frey erklärte, dass nicht jede Kreuzung für die Testphase infrage kam. Ausschlaggebend war vor allem die Geschwindigkeitsbegrenzung. So wird das Pilotprojekt nur an Orten stattfinden, an denen nicht schneller als 50 km/h gefahren werden darf.

Konkret wird der Versuch an der Dornacher Straße / Johann-Willhelm-Klein-Straße, Weißenwolfstraße / Garnisonstraße und der Wiener Straße / Ennsfeldstraße stattfinden. Diese Kreuzungen seien repräsentativ und wären optimal, um das Rechtsabbiegen bei Rot zu testen.

Umweltschutz

Betont wurde bei der Pressekonferenz auch, dass die Regelung nur für Pkws und Radfahrer gilt. Lkws und Busse dürfen trotz der Kennzeichnung nicht Rechtsabbiegen, wenn die Ampel rot zeigt. Dies wird auch in der StVo festgelegt, so Hofer.

Der Verkehrsminister betont auch, dass diese Maßnahme auch die Umwelt entlasten würde. "Wenn Sie bei einer Ampel stehen, dann stoßen Sie Abgase ab, ohne einen Meter zurückgelegt zu haben", erklärt Hofer. Dies soll sich in Zukunft an einigen Kreuzungen ändern.

Autofahrerclub warnt

Der ARBÖ begrüßt grundsätzlich alle Initiativen um den Individualverkehr zu bescheunigen. Mit dem in Kürze startenden Pilotversuch „Rechts abbiegen bei Rot" werde eine weitere Maßnahme umgesetzt, die sinnlose Wartezeit und damit verbundene sinnlose Emissionen vermeiden soll. Dennoch hat für den Automobilklub die Verkehrssicherheit der schwächsten Straßenverkehrsteilnehmern oberste Priorität, wie Gerald Kumnig, ARBÖ-Generalsekretär, bestätigt: „Eine derartige Maßnahme darf Fußgänger und Radfahrer nicht gefährden und es muss klare Vor- und Nachrrangregeln geben. Wir gehen aber davon aus, dass es künftig keine generelle Regelung geben wird, die „Rechts abbiegen bei Rot" ermöglicht, sondern jeder Fall individuell und unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten beurteilt wird."

Positiv bewertet der ARBÖ, dass diese Maßnahme im Rahmen eines Pilotversuchs nun erstmal getestet wird, bevor es zu einer österreichweiten Umsetzung kommen könnte. „Wichtig ist, dass nun alle Daten gesammelt werden, und auf Basis dieser Aufzeichnungen zu einem späteren Zeitpunkt eine endgültige Entscheidung über eine mögliche Umsetzung getroffen wird", so Kumnig in einer Aussendung.

(slo)