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Nordkorea droht jetzt mit Reaktor-Start!

Heute Redaktion
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Nordkorea gießt im Konflikt auf der koreanischen Halbinsel weiter Öl ins Feuer. Das Regime hat die Wiederinbetriebnahme seines Atomreaktors in Yongbyon angekündigt. Außerdem wurde ein Propagandavideo, in dem Soldaten auf US-Amerikaner aus Pappe schießen, veröffentlicht. Die USA haben indes die Truppenpräsenz in der Region erhöht.

Nordkorea gießt im Konflikt auf der koreanischen Halbinsel weiter Öl ins Feuer. Das Regime hat die Wiederinbetriebnahme seines Atomreaktors in Yongbyon angekündigt. Außerdem wurde ein Propagandavideo, in dem Soldaten auf US-Amerikaner aus Pappe schießen, veröffentlicht (siehe Video unten). Die USA haben indes die Truppenpräsenz in der Region erhöht.

Wie die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur am Dienstag meldete, sollen sämtliche Anlagen in Yongbyon "nachjustiert und neu gestartet" werden. Ein Atomenergiesprecher sagte demnach, die Maßnahme sei Teil einer Politik der "qualitativen und quantitativen Stärkung der atomaren Streitkraft". Außerdem diene sie dazu, die "akute" Energielücke mit ihren Stromausfällen zu schließen.

Der knapp hundert Kilometer nördlich der Hauptstadt Pjöngjang gelegene Reaktor war im Sommer 2007 nach Verhandlungen der Sechser-Gruppe (Nord- und Südkorea, China, Japan, Russland und die USA) abgeschaltet worden, was die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bestätigte. In Yongbyon wurde Plutonium produziert, das Nordkorea für seinen ersten Atomwaffentest im Oktober 2006 nutzte.

Kim Jong-un unterstreicht Bedeutung von Atomwaffen

Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un bezeichnete unterdessen Atomwaffen als Garant für die Souveränität des Landes. Sie dienten der Abschreckung und seien Grundlage für Wohlstand, sagte Kim in einer Rede vor dem Zentralkomitee der Arbeiterpartei in Pjöngjang bereits am Sonntag, die aber erst am Dienstag von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA veröffentlicht wurde. In der modernen Geschichte sei kein Land angegriffen worden, das über Atomwaffen verfüge. In der Rede stellte Kim offenbar die wirtschaftlichen Aspekte in den Vordergrund.

In den vergangenen Tagen hatte sich der Ton im Konflikt zwischen Nord- und Südkorea verschärft. Südkorea drohte dem kommunistischen Norden im Falle eines Angriffs mit einem massiven und raschen militärischen Gegenschlag. Zuvor hatte die Regierung in Pjöngjang Südkorea und dessen Verbündeten USA wiederholt mit einem Angriff gedroht. Nach Erkenntnissen der USA gibt es aber keine Hinweise auf eine großangelegte Mobilmachung Nordkoreas.