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Nordkorea: Kim lässt Onkel beseitigen
Der entmachtete Onkel von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un soll zusammen mit sechs ranghohen Gefolgsleuten bereits vorigen Donnerstag in Pjöngjang hingerichtet worden sein. Das meldet zumindest der von nordkoreanischen Exilanten in Seoul betriebene Sender Free North Korea Radio. Zuvor wurde er vor laufender Kamera festgenommen.
Der entmachtete Onkel von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un soll zusammen mit sechs ranghohen Gefolgsleuten bereits vorigen Donnerstag in Pjöngjang hingerichtet worden sein. Das meldet zumindest der von nordkoreanischen Exilanten in Seoul betriebene Sender Free North Korea Radio. Zuvor wurde er vor laufender Kamera festgenommen.
Die nordkoreanische Staatsführung hat Jang Song-thaeks Entmachtung bestätigt und ihm Drogenkonsum, Günstlingswirtschaft und Verschwendung vorgeworfen. Das Staatsfernsehen zeigte, wie der in Ungnade gefallene Spitzenfunktionär von Polizisten aus einer Gremiensitzung abgeführt wurde. Von einer Exekution des Onkles war allerdings keine Rede.
"Kapitalistischer Lebensstil"
Die Staatsmedien stellten den 67-Jährigen am Montag an den Pranger: Demnach unterhielt Jang "unangemessene Beziehungen zu mehreren Frauen und ließ sich in den Hinterzimmern von Luxus-Restaurants verwöhnen". Der langjährige Führungskader sei "dem kapitalistischen Lebensstil verfallen", "ideologisch verdorben und faul", und habe "Drogen konsumiert und Devisen in Casinos verzockt, während er auf Kosten der Partei zur medizinischen Behandlung im Ausland war".
Außerdem wurde Jang vorgeworfen, Industriegüter zu Dumping-Preisen verschleudert und so "das staatliche Finanzsystem ins Chaos gestürzt" zu haben. Des weiteren habe er versucht, eine eigene Splittergruppe innerhalb der KP aufzubauen und Gefolgsleute in Spitzenpositionen zu hieven.
Man wundert sich
Das südkoreanische Verteidigungsministerium spricht von einem historischen Novum: Nie davor sind persönliche Vorwürfe gegen einen nordkoreanischen Spitzenfunktionär von Pjöngjang veröffentlicht worden. Auch die demütigenden Bilder von Jangs Abführung durch Polizisten sind einmalig für den streng abgeschotteten Staat.
"Graue Eminenz"
Jang war unter anderem stellvertretender Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsausschusses und galt nach dem Tod von Kims Vater Kim Jong-il Ende 2011 als starker Mann und "Graue Eminenz" im kommunistischen Staatsapparat. Seine Entmachtung bedeutet die größte Umwälzung in der nordkoreanischen Führung seit dem damaligen Führungswechsel.