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Nordkoreaner bei Fluchtversuch erschossen

Heute Redaktion
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Bei einer versuchten Flucht von Nordkorea nach China sind drei Nordkoreaner erschossen worden. Das berichtete ein Bürgerrechts-Aktivist. Nun gibt es Befürchtungen, dass nach dem Machtwechsel in der Diktatur die Gangart gegen Flüchtlinge und Regimekritiker drastisch verschärft wird.

Die drei Männer im Alter von rund 40 Jahren hätten versucht, das Land über den Grenzfluss Yalu zu verlassen, sagte der Aktivist Do Hee-youn am Dienstag. Menschen, die auf chinesischer Seite gewartet hätten, um den Flüchtlingen zu helfen, hätten die Szene beobachtet. Die nordkoreanischen Grenzsoldaten hätten die Leichen anschließend weggebracht.

"Selten", dass Grenzsoldaten sofort schießen

Do nannte es sehr "selten", dass nordkoreanische Grenzbeamte sofort das Feuer auf Bürger eröffnen, die zu fliehen versuchen. Aktivisten befürchten daher, dass Nordkoreas Behörden ihr Vorgehen verschärften, um nach dem Tod von Machthaber Kim Jong-il Flüchtlingswellen zu unterbinden. Laut Do Hee-youn verbreiteten die Grenzbeamten die Nachricht rasch weiter, um offenbar mögliche Nachahmer abzuschrecken.

Seit dem Ende des Korea-Kriegs (1950-53) flohen etwa 23.000 Nordkoreaner nach Südkorea. Nach China sind schätzungsweise rund 100.000 Nordkoreaner geflohen, die sich dort illegal aufhalten.