Eine medizinische Tragödie erschüttert die steirische Region Eisenstraße: Ein 19-jähriger Ungar ist nach einem medizinischen Notfall am Buchauer Sattel verstorben – offenbar, weil die notärztliche Hilfe zu spät kam. Das berichtet am Freitag die "Kronen Zeitung".
Dichter Nebel verhinderte die Landung des Rettungshubschraubers, der bodengebundene Notarzt traf erst über 40 Minuten später ein. Der junge Mann hatte auf der Fahrt von Altenmarkt nach Admont plötzlich über Übelkeit geklagt, stieg aus dem Auto und brach zusammen.
Die Ursache dürfte ein Herz-Kreislauf-Versagen gewesen sein. Für den 19-Jährigen kam jede Hilfe zu spät. "Wäre das in Graz passiert, hätte er vielleicht überlebt", so der Tenor in der Region – heißt es in der Tageszeitung.
Otto Marl, Leiter der Rotkreuz-Bezirksstelle Liezen, bestätigt die Verzögerung und erneuert in der "Krone" seine Kritik: "Ich bin kein Arzt und kann nicht beurteilen, ob eine schnellere Versorgung das Leben des Mannes gerettet hätte."
Und weiter: "Fakt ist jedoch, dass die Rettungskette zu lange gedauert hat. Seit Jahren warnen wir davor, dass genau solche Fälle passieren können, aber leider wurden und werden wir ignoriert."
Besonders die Region Eisenstraße gilt als medizinisch unterversorgt. Der Bezirk Liezen, größer als Vorarlberg, verfügt nur über drei Notarztstützpunkte – in Schladming, Rottenmann und Bad Aussee. Ab 2026 soll zusätzlich der nahegelegene Stützpunkt Waidhofen/Ybbs geschlossen werden, was die Situation weiter verschärfen würde.
"Alle leisten hervorragende Arbeit, aber der Hubschrauber kann zu oft nicht landen, und bodengebunden dauert es etwa in der Region Wildalpen eine Stunde, bis der nächste Notarzt aus Rottenmann eintrifft", sagt Marl in der Tageszeitung.
Der Leiter der Rotkreuz-Bezirksstelle Liezen gibt in der "Krone" auch zu verstehen, dass man nur Empfehlungen aussprechen könne. Handeln müsse die Politik.