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NPD-Politiker an Spitze von deutscher Gemeinde

Vertreter der CDU, der SPD und der FDP wählten in Hessen einstimmig den NPD-Vizechef zum Ortsvorsteher.

Heute Redaktion
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Die NPD bietet Rechtradikalen in Deutschland eine politische Plattform.
Die NPD bietet Rechtradikalen in Deutschland eine politische Plattform.
Bild: keine Quellenangabe

Seit Donnerstag ist die Ortschaft Altenstadt-Waldsiedlung in der Hand der NPD. Dort ist nämlich der stellvertretende Landesparteivorsitzende Stefan Jagsch zum Ortsvorsteher gewählt worden. Und zwar einstimmig. Die Stimmen kamen von Vertretern der CDU, der SPD und der FDP.

Prüfung der Wahl gefordert

Die Politiker im Landkreis zeigen sich nun entsetzt. Die Kreisvorsitzende der CDU Wetterau, Lucia Puttrich, schreibt in einer Aussendung: "Zur einstimmigen Wahl haben leider auch zwei Ortsbeiratsmitglieder beigetragen, die bei der letzten Kommunalwahl über die CDU-Liste als Mitglied und als Nicht-Mitglied in den Ortsbeirat gewählt wurden." Für die CDU sei die Wahl eines NPD-Politikers "unfassbar und untragbar", so Puttrich weiter. Denn die NPD verfolge nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts verfassungsfeindliche Ziele.

Auch SPD und FDP zeigen sich fassungslos. Man wolle die Wahl nun prüfen lassen. Die FDP erklärt zudem, dass es sich bei den Vertretern in Altenstadt-Waldsiedlung um keine Mitglieder der Partei handel, sondern lediglich um Bürger, die in der Liste aufgenommen wurden. Die Aufnahme empfinde man nun als "herbe Enttäuschung".