Welt

NSA-Chefs räumen ihre Posten

Heute Redaktion
Teilen

NSA-Chef Keith Alexander und sein Stellvertreter John Inglis räumen nach den im Zuge der Snowden-Affäre ans Tageslicht gekommenen Lauschaktionen des Geheimdienstes ihre Posten. Das bietet US-Präsident Barack Obama die Möglichkeit, die in den letzten Monaten viel kritisierte NSA wieder auf Vordermann zu bringen.

NSA-Chef Keith Alexander und sein Stellvertreter John Inglis räumen nach den im Zuge der Snowden-Affäre ans Tageslicht gekommenen Lauschaktionen des Geheimdienstes ihre Posten. Das bietet US-Präsident Barack Obama die Möglichkeit, die in den letzten Monaten viel kritisierte NSA wieder auf Vordermann zu bringen.

Armeegeneral Alexander habe erklärt, er werde sich bis März oder April zurückziehen, sickerte am Mittwoch aus Regierungskreisen durch. Sein Stellvertreter Inglis, ein Zivilist, werde die NSA wohl bereits Ende dieses Jahres verlassen.

NSA-Sprecherin Vanee Vines sagte der Nachrichtenagentur Reuters, Alexander wolle den Geheimdienst im Frühjahr verlassen, nachdem seine Dienstzeit bereits dreimal verlängert worden sei. "Das hat nichts mit Medienberichten zu tun, die Entscheidung für seinen Rückzug ist vorher gefallen", teilte Vines mit. Mit dem Verteidigungsministerium war Alexander ihren Angaben zufolge übereingekommen, seine Amtszeit bis März 2014 zu verlängern.

Alexander steht seit August 2005 an der Spitze des Geheimdienstes. Er ist damit der NSA-Chef mit der längsten Amtszeit. Er ist auch der Kommandant einer verwandten Militäreinheit, dem US-Cyber-Command. Inglis hat seine Karriere bei der NSA als Spezialist für Computer-Sicherheit begonnen. Seit 2006 ist er Alexanders Stellvertreter.

Vize-Admiral Michael Rogers in den Startlöchern

Als aussichtsreicher Kandidat für Alexanders Nachfolge gelte Vize-Admiral Michael Rogers, der derzeit die 10. US-Flotte und das US-Flotten-Cyber-Command, das Kommando der Marine für die virtuelle Kriegsführung, leitet. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, hieß es in den Kreisen. Auch andere Kandidaten könnten in Betracht kommen.

Mit dem Weggang von Alexander und Inglis kann Obama entscheiden, ob die NSA und das Cyber Command noch getrennte Führungen haben sollen. Immerhin hat das Cyber Command, das sowohl mit dem Führen virtueller Verteidigungs- als auch Angriffskriege betraut ist, in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen.