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Nun gibts Eiweißstoffe nach Maß

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia/Symbolbild

Hier eine kleine Änderung, dort noch etwas drangeflickt, um den Eiweißstoff (Protein) an eine biologische Membran anzuheften: Ein Forscher fertigte Eiweißstoffe nach Maß, um sie für technische Anwendungen einzukleiden.

, um sie für technische Anwendungen einzukleiden. 

wollte biologische Stoffe möglichst detailgetreu nachstellen, weil er mehr über ihre Funktion und Wirkung erfahren wollte.

So konnte er etwa zeigen, dass bei Prionen-Proteinen eine Verankerung an der Zelloberfläche stark verzögert, dass sie sich zu großen Anhäufungen zusammenfinden. Stattdessen entstehen viele kleine Einheiten, die infektiöser sind und schneller krankmachende Effekte auslösen.

Nach der BSE-Krise - die vor allem bei Rindern durch Prionen verursacht auftritt - habe man viel an solchen Proteinen geforscht.

Forschern gingen aber jene Modifikationen ab, die in menschlichen und tierischen Zellen nach der eigentlichen Proteinsynthese (Translation) passieren. Deshalb wurde ein GPI-Anker synthetisiert, der dann daran befestigt wurde.

So habe man das erste semisynthetische, GPI-modifizierte Prionen-Protein hergestellt und damit gezeigt, dass der GPI-Anker die kleinen, gefährlicheren Prionen-Protein-Einheiten stabilisiert.

Derzeit untersucht seine Forschungsgruppe andere Veränderungen, die an den Prionen auftreten, sogenannte Glykosylierungen, bei denen Zuckergruppen an die Proteine gehängt werden.

Auch für biotechnologische Probleme seien maßgeschneiderte Eiweißstoffe interessant. So könnten zum Beispiel Enzyme für biotechnologische Prozesse verkapseln, um sie stabiler und haltbarer zu machen.

Enzyme sind unter anderem in Waschmitteln enthalten. Sie sind auch an vielen großtechnischen Prozessen beteiligt und werden für die Erschließung nachwachsender Rohstoffe immer wichtiger.