Österreich
Nuno Maulide ist Wissenschafter des Jahres
Bereits zum 25. Mal wurde am Montag der "Wissenschafter des Jahres" in Wien ausgezeichnet. Diesmal ging der Titel an Nuno Maulide, Chemiker und Uni-Professor.
Der Chemiker Nuno Maulide (39) ist vom Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten zum "Wissenschafter des Jahres 2018" ausgezeichnet worden.
Der an der Universität Wien tätige Professor für Organische Synthese zeichnet sich laut Klubvorsitzender Eva Stanzl neben seiner exzellenten wissenschaftlichen Arbeit besonders durch seine Rolle als Wissenschaftskommunikator aus. Dies stellte er unter anderem im Rahmen der 650-Jahr-Feierlichkeiten der Universität Wien unter Beweis, wo er die erste Familienvorlesung für Chemie hielt.
Minister gratuliert
Als Organischer Chemiker erforscht Maulide die chemischen Eigenschaften von organischen, also aus Kohlenstoff aufgebauten Verbindungen, um neue Reaktionen zu entdecken und Syntheseverfahren für diese Verbindungen zu entwickeln und zu verbessern.
"Wir sollten versuchen, auch jene Personen für Wissenschaft zu begeistern, die damit noch nicht viel anfangen können", sagte Maulide nach der Auszeichnung in einem Interview mit dem "Standard".
Auch Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (ÖVP) gratulierte: "Die Zusammenarbeit mit Nuno Maulide habe ich – als früherer Vizerektor der Universität Wien – in bester Erinnerung. Maulide beeindruckte mich immer wieder durch seine Kreativität, seine Zielstrebigkeit und seine Erfolge. Ich wünsche ihm für seine weitere Arbeit viel Erfolg und alles Gute."
Die Karriere von Nuno Maulide
Der 39-jährige Portugiese, der seit 2013 an der Universität Wien forscht, kann auf eine beachtliche Karriere zurückblicken. Er hat zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen erhalten, bereits 2011 wurde er mit einem Starting Grant des Europäischen Forschungsrats ausgezeichnet. 2016 bekam der in Lissabon geborene Chemiker außerdem einen mit bis zu zwei Millionen Euro dotierten Consolidator Grant des ERC.
Im Rahmen dieser Förderung gelang es Maulide unter anderem eine Methode zu entwickeln, mit der sich der etwa in der Nahrungsmittelindustrie stark nachgefragte Alkohol Menthol in einem einzigen Produktionsschritt aus dem Ausgangsstoff Citronellal herstellen lässt, ohne dass dabei auf teure und umweltschädliche Metalle zurückgegriffen werden muss. Nuno Maulide ist auch Mitglied der Jungen Akademie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und seit 2017 im Vorstand des Österreichischen Wissenschaftsfonds.
Maulide spricht über seine Arbeit
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(lu)