Exakt 81 Polizeiinspektionen gibt es für die zwei Millionen Einwohner Wiens. Auch nachts kann dort freilich eine Anzeige aufgegeben werden. Ab 1. Oktober soll sich das ändern. Laut "Kurier" sind dann nur noch 29 Stationen auch in der Zeit von 19 bis 7 Uhr für die Bevölkerung zugänglich.
Grund sollen die vielen Überstunden sein, die Polizisten leisten müssen. Rund 35 sind es pro Monat im Schnitt. Verschärft wird die Situation durch die lange prognostizierte Pensionierungswelle, der man nun langsam mit Anreizen wie höheren Einstiegsgehältern und erleichterten Aufnahmevoraussetzungen entgegenwirken will.
Um diese Überstunden abzubauen soll deswegen ab 1. Oktober nur mehr eine Polizeiinspektion pro Bezirk in der Nacht offen haben. Hinzu kommen Stationen an viel frequentierten Orten, etwa dem Hauptbahnhof oder dem Praterstern sowie eine zusätzliche Inspektion in den flächenmäßig größten Bezirken Donaustadt und Floridsdorf.
Die Reaktionen der Gewerkschaftsvertreter sind positiv. "Ich begrüße alle Maßnahmen, die unsere Kollegen entlasten", sagt Walter Strallhofer vom FSG zum "Kurier". Ein Problem sei aber die mögliche dadurch entstehende Mehrbelastung der Polizisten jener Inspektionen, die geöffnet haben. Unklar sei auch noch, ob die geschlossenen Stationen eine Art Notrufschalter mit Gegensprechanlage für den Notfall bekommen.
"Klar ist allerdings, dass eine Schließung von Polizeiinspektionen kein Thema ist. Maßnahmen, die die Bevölkerung betreffen sollten, werden natürlich zeitgerecht veröffentlicht", hält die Wiener Polizei gegenüber "Kurier" fest.