Weltweite Pandemie

Nur Skelette übrig – Massensterben im Meer

Auch wenn sie nicht unbedingt zu unseren Meereslieblingen zählen, sind Seeigel ungemein wichtig für alle Korallenriffe.

Nur Skelette übrig – Massensterben im Meer
Die Parasiten lassen von den Seeigeln nur Skelette zurück.
IBRAHIM CHALHOUB / AFP / picturedesk.com

Die ersten Fälle eines beginnenden Massensterbens von Seeigeln wurde 2022 auf den US-amerikanischen Virgin Islands bemerkt. Mittlerweile hat sich ein winziger Parasit fast global im Meer ausgebreitet, vernichtet ganze Generationen von Seeigeln und sorgt dadurch auch für ein Korallensterben.

Karibik, Mittelmeer, Rotes Meer, Indischer Ozean

Man könnte jetzt meinen, sich darüber freuen zu müssen, wenn man nicht mehr der Gefahr ausgesetzt würde, auf einen Seeigel zu treten. Leider ist es jedoch so, dass der kleine Stachelfritz natürlich auch eine wichtige Rolle für das Gleichgewicht im Meer übernimmt. Er frisst nämlich Algen, die andere Fische stehenlassen und sonst Korallen überwuchern würden. Er schützt somit Korallenriffe vor dem Absterben.

Parasiten

Diese globale Pandemie von kleinsten, parasitären Wimperntierchen hat bereits in einigen Regionen für die komplette Auslöschung der Seeigel gesorgt. Der Parasit ist jedoch kein Unbekannter und war auch schon 1983 für eine Beinahe-Ausrottung der Diadem-Seeigel in der Karibik verantwortlich. Innerhalb von zwei Tagen frisst sich das Wimperntierchen durch das Gewebe des Seeigels, bis nur noch eine Hülle bleibt.

Was tun?

Wissenschaftler haben bisher noch keine richtige Lösung parat, wissen nur um die schrecklichen Auswirkungen. Denn stirbt der Seeigel – sterben die Korallenriffe. Ein Forschungsteam um Omri Bronstein von der Universität Tel Aviv möchte Brutpopulationen in abgetrennten Zuchtregionen anlegen, um gesunde Tiere dann wieder ins Meer setzen zu können.

Das Mittelmeer hat auch ein Quallenproblem:

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    In deutschen Küstengewässern und im Mittelmeerraum ist die Gelbe Nesselqualle (Cynea capillata), auch Feuerqualle oder Leuchtqualle genannt, verbreitet. Sie ist schmerzhaft, aber sie fügt nur in seltenen Fällen lebensbedrohliche Wunden zu.
    In deutschen Küstengewässern und im Mittelmeerraum ist die Gelbe Nesselqualle (Cynea capillata), auch Feuerqualle oder Leuchtqualle genannt, verbreitet. Sie ist schmerzhaft, aber sie fügt nur in seltenen Fällen lebensbedrohliche Wunden zu.
    Reuters

    Auch muss dringend erforscht werden, durch welche Umweltfaktoren der Parasit auf dem Vormarsch zu sein scheint und wie er sich sogar unsere Transportwege zunutze macht.

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine globale Pandemie von parasitären Wimperntierchen bedroht die Seeigel und führt zum Massensterben, was wiederum das Korallensterben verursacht
    • Wissenschaftler suchen nach Lösungen, wie zum Beispiel die Schaffung von Brutpopulationen in abgetrennten Zuchtregionen, um gesunde Tiere wieder ins Meer setzen zu können
    red, tine
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