Wien

Nur wenige Tausend bei Impfgegner-Lichtermeer

Wenig Zulauf hatte am Sonntag ein "Lichtermeer" der Impfgegner am Wiener Ring. Skurril: NS-Zeit-Sager wurden mit dem Mitorganisator "abgeklärt".

Leo Stempfl
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Lichtermarsch der Impfgegner am Stefanitag in Wien.
Lichtermarsch der Impfgegner am Stefanitag in Wien.
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Auch wenn es in Österreich bei über 16 Millionen verabreichten Dosen nur zwei bestätigte Todesfälle in Zusammenhang mit der Impfung gibt, wollten Impfgegner am Sonntag jenen Opfern gedenken. Dazu rief man grenzüberschreitend zu einem Lichtermarsch über den Wiener Ring, auch aus Deutschland reiste Unterstützung an. Ab 15 Uhr sammelten sich erste Teilnehmer am Heldenplatz.

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Die dort abgehaltenen Reden mahnten an die verheerenden Folgen von Maßnahmen und Impfung. Ab sofort wolle man parteiübergreifend, von ganz rechts bis ganz links, dem Maßnahmen-Regime der Regierung entgegen treten. Wegen der Temperaturen unter dem Gefrierpunkt wurde gegen eine Spende auch Glühwein und Kinderpunsch ausgeschenkt. Beobachter gingen von 2.000 bis 3.000 Teilnehmern aus.

Abmarsch 16.45 Uhr

Masken werden nur vereinzelt getragen, selbes gilt für die gesetzlich vorgeschriebenen zwei Meter Abstand. Pünktlich um 16.30 Uhr ertönte die österreichische Nationalhymne und der Marsch startete. Angeführt sollte der Demonstrationszug von einer Gruppe vermeintlichen Pflegepersonals werden, schlussendlich wurde es das Banner einer Salzburger Splittergruppe. In Salzburg selbst kamen gleichzeitig nur noch rund 2.500 Impfgegner bei nasskaltem Wetter am Mozartplatz zusammen.

Von einem stillen Gedenken ist keine Spur, neben Trommlern, lauter Musik und Parolen ("Friede, Freiheit, Liebe") gab es eine Dauerbeschallung durch Reden. Die Teilnehmerzahl dürfte von anfangs einigen Hundert am Heldenplatz auf wenige Tausend am Ring angewachsen sein. Einer dieser Redner stimmt den Inhalt seines Beitrags am Schwedenplatz noch mit Mitorganisator Alexander Ehrlich ab. "Den Satz mit der NS-Zeit musst du weglassen", riet ihm dieser.

Die nächsten Wochen versprechen dann wieder ein heißes Hergehen. Am Silvestertag soll es zahlreiche Kundgebungen in ganz Österreich ab 22 Uhr geben, um so größer als erlaubt gemeinsam ins neue Jahr reinfeiern zu können. Am 8. Jänner steht schließlich die nächste "Mega-Demo" an – Mobilisierung von rechtsextremer Seite inklusive.