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Nutzer fanden Gesichter von sich in Pornovideos

Heute Redaktion
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Auf einschlägigen Seiten im Netz kursieren massenhaft pornografische Fotos und Videos, die so nie aufgenommen wurden: Beim sogenannten Fake Porn werden die Köpfe und Gesichter von Pornodarstellern technisch ersetzt. Plötzlich sitzt dann zum Beispiel Rihannas Kopf auf einem nackten Körper, der definitiv nicht ihr gehört. Und es trifft bei weitem nicht nur Prominente.

Im berichten vor allem Nutzerinnen von ihrer Verzweiflung, nachdem sie gefälschte Pornobilder von sich im Netz entdeckt haben. Obwohl es nicht ihre Körper sind, fühlen sich die Betroffenen bloßgestellt, verletzt, erniedrigt – und hilflos. "Ist das nicht Identitätsklau? Verleumdung? Sexuelle Belästigung? An wen kann ich mich wenden?", fragt eine Userin in ihrem Beitrag.

Schadensersatzforderungen sind möglich

Betroffene können in einem solchen Fall Klage einreichen und Schadenersatz fordern. In Deutschland erstritt eine betroffene Person 2015 vor Gericht eine Zahlung in Höhe von 15.000 Euro." Für eine solche Klage muss allerdings bekannt sein, wer überhaupt für die Bilder verantwortlich ist. Und das ist nicht immer ganz einfach herauszufinden beziehungsweise nachzuweisen.

Rechtlich kann aber auch gegen "Mitwirkende", also beispielsweise Internet-Plattformen und Website-Betreiber, vorgegangen werden. Allerdings: Ein zivilrechtliches Vorgehen ist normalerweise mit großem finanziellen und zeitlichen Aufwand verbunden. Vor allem wenn die Gegenseite im Ausland sitzt. Je nach Einzelfall sind auch strafrechtliche Schritte möglich, zum Beispiel wegen Ehrverletzung oder verbotener Pornografie. In einem solchen Strafverfahren gäbe es dann auch Möglichkeiten, die Verantwortlichen von pornografischen Fotomontagen zu ermitteln.