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Obama mit Tourbus auf Wahlkampfreise

Heute Redaktion
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Rund vier Monate vor der Präsidentenwahl in den USA hat Amtsinhaber Barack Obama am Donnerstag mit einer Bus-Tour eine Wahlkampf-Offensive gegen seinen republikanischen Herausforderer Mitt Romney gestartet.

Obama wählte dafür den Bundesstaat Ohio aus, in dem er sich 2008 gegen den damaligen republikanischen Kandidaten John McCain durchsetzte und ohne den noch nie ein Republikaner ins Weiße Haus gelangte. Bei dem 140-Meilen-Bustrip steuerte Obamas Team auch die Gegend um Toledo an, wo es General-Motors- und Daimler-Chrysler-Werke gibt.

Obama setzte bei den Wahlkampfauftritten in Ohio darauf, Romney erneut als Interessenvertreter des Großkapitals zu brandmarken. "Die Erfahrungen von Gouverneur Romney bestehen darin, Unternehmen zu besitzen, die beim Outsourcen (Verlegen von Standorten ins Ausland) Pionierarbeit geleistet haben", sagte der Präsident. "Meine Erfahrung besteht darin, die amerikanische Auto-Industrie zu retten." Obama verwies darauf, dass seine Regierung wegen chinesischer Zölle auf Autoimporte die Welthandelsorganisation eingeschaltet habe. Die Angst vor der aufsteigenden Wirtschaftsmacht China ist in den USA weit verbreitet.

Romney will mit Auslandsreise punkten

Das Magazin Politico berichtete unterdessen, Romney wolle zur Aufbesserung seines Images eine Reise in fünf ausländische Staaten unternehmen - Großbritannien, Israel, Deutschland, Polen und möglicherweise Afghanistan. Bisher wurden nur die Reisen nach Israel und Großbritannien bestätigt, zu den anderen Reisezielen wollte sich Romneys Team am Donnerstag auf Anfrage nicht äußern. Romney wurde in den vergangenen Monaten wiederholt vorgeworfen, er sei in seinem Profil zu einseitig auf Fragen der Wirtschaftspolitik festgelegt.

Einen großen Erfolg vermeldete Romneys Team beim Eintreiben von Wahlspenden. Allein im Juni seien mehr als 100 Millionen Dollar zusammengekommen, berichtete Politico. Die Zahlen Obamas für den Juni sind noch nicht bekannt, aber seine Wahlkampfhelfer räumten kürzlich ein, dass der demokratische Amtsinhaber vermutlich insgesamt weniger Geld einnehmen werde als sein Herausforderer. Dies war einem amtierenden Präsidenten noch nie passiert.