Am Donnerstag begann nahe Charleston, der Hauptstadt von West Virginia ein Tank einer Chemiefabrik zu lecken. Nun stehen 300.000 Amerikaner schon den zweiten Tag ohne Trinkwasser da. Barack Obama rief für die Gegend den Notstand aus, Heimatschutzministerium und Nationalgarde versuchen die Leute zu versorgen.
Am Donnerstag begann nahe Charleston, der Hauptstadt von West Virginia ein Tank einer Chemiefabrik zu lecken. Nun stehen 300.000 Amerikaner ohne Trinkwasser da. Barack Obama rief für die Gegend deshalb am Samstag den Notstand aus, Heimatschutzministerium und Nationalgarde versuchen die Leute zu versorgen.
Etwa 300.000 Menschen müssen nach dem Chemieunfall wahrscheinlich noch tagelang ohne Leitungswasser auskommen. Es seien eine Reihe Tests nötig, um zu entscheiden, ob das Trinkwasser nicht länger belastet sei, sagte der Chef der zuständigen Behörde, Jeff McIntyre, vor Journalisten. Bis dahin dürfe das Wasser nur zur Toilettenspülung benutzt werden.
16 Sattelschlepper mit Wasserflaschen
Betroffen sind Einwohner in Charleston, der Hauptstadt des Staates, und in neun Bezirken. Versorgt werden sie seit dem Unfall am Donnerstagabend (Ortszeit) mit Wasser aus Tankwagen, das Nationalgardisten ausgeben. Das Washingtoner Heimatschutzministerium schickte außerdem 16 Sattelschlepper mit Wasserflaschen, nachdem sämtliche Vorräte in den Supermärkten bereits am Freitag ausverkauft waren. Bei der Verteilung bildeten sich teils lange Schlangen.
Öffentliche Gebäude und Schulen sind bereits seit Freitag geschlossen. Auch Restaurants blieben dicht, und Hotels nahmen keine Reservierungen mehr an. "Es gibt mehr Probleme, als man es sich vorgestellt hätte", zitierte "CNN" den Bürgermeister von Charleston, Danny Jones. "Es ist ein Gefängnis, aus dem wir gern entlassen werden würden."
Aus den Tanks der Fabrik rann eine gesundheitsschädliche Methanolverbindung in den Elk River. Laut "New York Times" waren in der Nähe des Lecks die Rohre, aus denen Wasser für die Versorgung der Bevölkerung abgezweigt wird.
Gouverneur: Nicht trinken, kochen, duschen oder waschen
Gouverneur Earl Ray Tomblin rief die Bürger auf, kein Leitungswasser zu nutzen. "Trinken Sie es nicht, kochen Sie nicht damit, duschen Sie nicht und waschen Sie keine Kleidung." Die Chemikalie wird bei der Kohleverarbeitung verwendet. Sie ist laut Toxikologen gesundheitsschädlich und sollte nicht berührt, eingeatmet oder verschluckt werden. Unter anderem reize sie Augen, Haut und Atemwege.