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Obama siegt und bleibt weitere 4 Jahre

Heute Redaktion
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Barack Obama hat die Präsidentenwahlen in den USA gewonnen und sich damit eine zweite Amtszeit gesichert. Mehrere Fernsehsender erklärten den Amtsinhaber zum Wahlsieger, obwohl die Resultate aus einigen Bundesstaaten, darunter jenes des bevölkerungsreichsten Bundesstaates Florida, noch ausständig waren.

Obama konnte sich durch Siege in den Schlüsselstaaten Ohio, Wisconsin, Iowa, Michigan und Pennsylvania die notwendige Mehrheit von 270 der 538 Wahlmännerstimmen sichern. An Herausforderer Mitt Romney ging mit North Carolina nur einer der Swing States.

Obama bedankte sich zunächst auf Twitter bei seinen Anhängern: "Das passierte nur euretwegen. Danke." schrieb er am späten Dienstagabend im Kurznachrichtendienst und fügte kurz danach hinzu: "Vier weitere Jahre."

Die Demokraten werden nach Hochrechnungen des TV-Senders CNN zudem weiterhin die Mehrheit im US-Senat behalten. Mehrheitsführer bleibt demnach der Senator Harry Reid aus Nevada.

Weiter politischer Patt

Im Repräsentantenhaus bleiben die Republikaner stärkste Partei. Sie hatten bei den Kongresswahlen 2010 von den Demokraten die Mehrheit der 435 Sitze übernommen und konnten dadurch mehrere Gesetzesvorhaben von US-Präsident Barack Obama blockieren.

Er hat es jedenfalls doch noch geschafft. Der wiedergewählte US-Präsident feierte seine Unterstützer. Für Barack Obama sind Monate des Bangens vorbei - und ein Haufen Arbeit liegt vor ihm. Der einst als Hoffnungsträger Amerikas gefeierte Präsident muss seinen Wählern nun beweisen, dass er aus den Erfahrungen seiner ersten Amtszeit gelernt hat.

"Ein Mann, der außen cool ist und innerlich für Amerika brennt", so beschrieb ihn sein Vorvorgänger Bill Clinton. Dem ersten afroamerikanischen US-Präsidenten der Geschichte ist die Unnahbarkeit in seinen ersten vier Jahren oft angekreidet worden. Doch der 51-Jährige bewies, dass er flammend für das eintritt, was er als richtig ansieht. Der "Mann der Hoffnung" verkam für viele vom Popstar zum entzauberten Wunderheiler. Nun hat Obama die Chance, dieses Urteil zu revidieren.

"Wandel" muss jetzt erfolgen

In seiner ersten Amtszeit musste der Ex-Senator aus Illinois lernen, dass die Gangart in Washington nicht so einfach zu ändern ist, wie er dachte. Er wollte dem Land über die Parteigrenzen hinweg den "Wandel" bringen. Doch da schoben die Republikaner einen Riegel vor. Erst recht, nachdem die Demokraten auf halber Strecke bei den Kongresswahlen 2010 die Mehrheit im Parlament verloren hatten. Nach dieser Erfahrung, so politische Beobachter, wird Obama künftig entschlossener auf die Opposition zugehen.

Doch ungeachtet ihres Widerstands rammte Obama Pfeiler ein: Er kurbelte mit einem Konjunkturprogramm die Wirtschaft an, rettete die US-Autoindustrie und führte Kontrollen für Banken ein. Obama setzte die historische Gesundheitsreform durch. Er beendete den Irak-Krieg, leitete den Abzug aus Afghanistan ein und sicherte sich mit der Tötung von Osama bin Laden den Ruf eines harten Terroristenjägers.

Allerdings kritisieren Menschenrechtler den Träger des Friedensnobelpreises für seine Drohneneinsätze, bei denen unzählige Menschen in Pakistan getötet wurden. Die Schließung des Gefangenenlagers Guantanamo gelang ihm ebenso wenig wie die Durchsetzung umfassender Klimagesetze oder einer Einwanderungsreform.