Welt

Obamas Dolmetscher war wegen Mord angeklagt

Heute Redaktion
Teilen

Die südafrikanische Regierung hat sich am Freitag offiziell für den Gebärdendolmetscher entschuldigt, der bei der Trauerfeier für Ex-Präsident Nelson Mandela nach Angaben von Gehörlosen "nur mit den Armen gewedelt" hatte. Gleichzeitig wurde bekannt, dass der Mann unter anderem wegen Mordes angeklagt war.

entschuldigt, der bei der Trauerfeier für Ex-Präsident Nelson Mandela nach Angaben von Gehörlosen "nur mit den Armen gewedelt" hatte. Gleichzeitig wurde bekannt, dass der Mann unter anderem wegen Mordes angeklagt war.

"Wir entschuldigen uns aus tiefsten Herzen bei der Gehörlosen-Gemeinschaft und bei allen Südafrikanern", erklärte Kulturminister Paul Mashatile. Das Parlament solle Anfang kommenden Jahres ein Gesetz verabschieden, um den Beruf des Gebärdendolmetschers zu regulieren. Damit solle gesichert werden, "dass solche Vorfälle nie wieder geschehen".

Der Gebärdendolmetscher Thamsanqa Jantjie hatte am Donnerstag seinen bizarren Auftritt bei der Mandela-Trauerfeier mit einem schizophrenen Anfall erklärt. Er habe plötzlich die Konzentration verloren, angefangen zu halluzinieren und Stimmen zu hören, sagte Jantjie, der im Stadion von Soweto unter anderem die Rede von US-Präsident Barack Obama in Gebärdensprache übersetzt hatte. Gehörlose hatten ihn anschließend als Betrüger bezeichnet und ihm vorgeworfen, nur "mit den Armen gewedelt" zu haben.

Mehrere Anklagen

Obama könnte dabei neben einem Mörder gestanden haben. Der TV-Sender eNCA berichtete, dass Jantjie 2003 wegen Mordes angeklagt war. Mysteriös: Niemand scheint zu wissen, wie der Prozess ausging, denn die Gerichtsakte sei leer. Jantjie soll auch wegen Vergewaltigung, Diebstahl, Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung und Entführung angeklagt gewesen sein. Die meisten Anklagen wurden fallengelassen, da er verhandlungsunfähig sei.