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Obamas Stabschef soll Finanzminister werden

Heute Redaktion
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US-Präsident Barack Obama wird einem Insider zufolge seinen Stabschef Jack Lew als neuen Finanzminister nominieren. Die offizielle Ankündigung werde am Donnerstag erfolgen, sagte eine mit der Sache vertraute Person.

wird einem Insider zufolge seinen Stabschef Jack Lew als neuen Finanzminister nominieren. Die offizielle Ankündigung werde am Donnerstag erfolgen, sagte eine mit der Sache vertraute Person.

Lew war allgemein als Nachfolger von Timothy Geithner im Gespräch, der laut Medienberichten Ende Jänner zurücktreten wird. Die Nominierung muss vom Senat bestätigt werden, wo Obamas Demokraten eine Mehrheit halten. Lew arbeitete früher bei der Citigroup und im Stab von Präsident Bill Clinton.

Bei einigen Republikanern ist er unbeliebt, was die Spannungen zwischen dem Präsidialamt und dem Kongress verschärfen könnte.

Auf Lew kommen bereits im Februar die schwierigen Verhandlungen über die Anhebung der US-Schuldengrenze hinzu. Wegen seiner geringen Erfahrung in Sachen Finanzmärkte hatte die Finanzagentur Bloomberg Anfang Jänner geschrieben, dass Lew ein erfahrener Wall-Street-Mann zur Seite gestellt werden könnte.

Lews Ernennung wäre die dritte Umbesetzung in Obamas neuem Kabinett. Bereits bekannt war, dass John Kerry im Außenministerium Hillary Clinton ersetzt und dass der republikanische Ex-Senator Chuck Hagel neuer Verteidigungsminister werden soll.

Gewiefter Etatmanager

Jacob Lew zählt zu den Insidern der politischen Szene in Washington und macht sich seit Jahren für einen entschlossenen Defizitabbau in den hoch verschuldeten USA stark. Unter anderem arbeitete der heute 57-Jährige 1998 bis 2011 als Budgetdirektor unter Präsident Bill Clinton und führte schon damals Haushaltsverhandlungen mit den Republikanern. Im Gegensatz zu heute konnte Lew damals angesichts der florierenden Wirtschaft einen Haushaltsüberschuss verwalten.

Zunächst hatte Präsident Barack Obama Lew 2010 als Budgetdirektor angeheuert, Anfang 2012 wurde er Stabschef im Weißen Haus. Lew war bereits bei den äußerst zähen Verhandlungen mit den Republikanern im Sommer 2012 über die Erhöhung der Schuldenobergrenze beteiligt.

Allerdings gibt es Vorbehalte, da Lew etwa an der Wall Street weitgehend ein Unbekannter sei, der nicht genügend Kenntnis und Verbindung zu den internationalen Finanzmärkten habe. Lew gilt bei Kollegen als zugänglich und als "Low key"-Berater, der gerne hinter den Kulissen agiert.