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"Oberlehrer" Lauterbach regt mit Schokoriegel-Tadel auf

Karl Lauterbach sorgt für Aufsehen, weil er eine Gesundheitssenatorin über die ungesunden Inhaltsstoffe ihres Kitkat-Riegels aufklärt.

Rene Findenig
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Ministerinnen und Minister reagieren mit Protest, nachdem Karl Lauterbach die Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard wegen eines Schokoriegels getadelt hat.
Ministerinnen und Minister reagieren mit Protest, nachdem Karl Lauterbach die Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard wegen eines Schokoriegels getadelt hat.
REUTERS

Karl Lauterbach hat sich während der Pandemie einen Ruf als "Dauermahner" in Deutschland erarbeitet. Seine Personalie polarisiert. Nun ist er aber wohl auch für die Verständnisvollsten einen Schritt zu weit gegangen: So tadelte er jüngst in einer Videokonferenz die SPD-Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (44), als diese in einen Kitkat-Schokoriegel biss.

Wie die "Bild" berichtet, hielt Lauterbach ihr daraufhin eine "Standpauke" über die ungesunden und umweltschädlichen Inhaltsstoffe: Zucker und Palmöl. Leonard reagierte darauf "düpiert und genervt", schreibt die Zeitung weiter.

Lauterbachs Kritik führt zu einem "Zucker-Aufstand"

Auch andere Amtskollegen und -kolleginnen waren nicht amüsiert über Lauterbachs Kommentare und griffen während einer weiteren Sitzung demonstrativ zum Schokoriegel, während Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (57) provokant seine Cola-Flasche in die Kamera hielt. Die "Bild" spricht dabei von einem "Zucker-Aufstand gegen Lauterbach" und vergleicht Lauterbach gar mit dem unsäglich besserwisserischen Lehrer Lämpel aus den "Max & Moritz"-Geschichten Wilhelm Buschs.

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    Beschimpft, bedroht und tätlich angegriffen: Viele Fachleute, die sich öffentlich zu Themen rund um die Covid-19-Pandemie äußern, haben diese Erfahrung gemacht: So etwa der deutsche Virologe Christian Drosten.
    Beschimpft, bedroht und tätlich angegriffen: Viele Fachleute, die sich öffentlich zu Themen rund um die Covid-19-Pandemie äußern, haben diese Erfahrung gemacht: So etwa der deutsche Virologe Christian Drosten.
    Michael Kappeler/dpa

    Lauterbach war als moralische Instanz im Umgang mit der Corona-Pandemie aufgetreten und plädierte stets für große Vorsicht und strenge Maßnahmen. Damit zog er teils auch scharfe Kritik auf sich, beispielsweise als er im April in übertriebener Rhetorik vor einer "Killervariante" warnte.