Coronavirus

Oberösterreicher erlitt Schlaganfall nach Impfung

Im vergangenen Jahr haben rund 370 Personen in Österreich einen Schadenersatz-Antrag wegen vermuteter Impfschäden gestellt.

Heute Redaktion
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Corona-Impfung in Oberösterreich (Symbolbild)
Corona-Impfung in Oberösterreich (Symbolbild)
WOLFGANG SPITZBART / APA / picturedesk.com

2021 haben sich die Schadenersatz-Anträge wegen vermuteter Impfschäden drastisch erhöht. 367 Personen haben im vergangenen Jahr laut Gesundheitsministerium einen solchen Antrag gestellt, das sind 37 Mal so viele wie 2020, berichtet das "Ö1-Morgenjournal". Die meisten beziehen sich auf die Corona-Impfungen bei 16 Millionen verabreichten Dosen. 2020 gab es nur zehn Anträge.

Bis zu 2.700 Euro pro Monat als Entschädigung

Durch ärztliche Gutachten muss festgestellt werden, ob es wahrscheinlich ist, dass die Impfung im konkreten Fall Nebenwirkungen ausgelöst hat. Das Gesetz sieht 1.300 Euro Entschädigung bei schweren Impfschäden ohne Dauerfolgen vor und bis zu 2.700 Euro pro Monat bei massiven Dauerfolgen.

58-Jähriger erlitt Schlaganfall nach zweiter Impfung

Unter den Anträgen seien laut dem Bericht harmlose Nebenwirkungen, aber auch Fälle von Herzmuskelentzündungen oder Sinusvenenthrombosen. Ein 58-jähriger Oberösterreicher etwa erlitt nach seiner zweiten Corona-Impfung mit Biontech/Pfizer einen leichten Schlaganfall.

Wie er gegenüber "Ö1" erzählt, hatte er eine Woche nach der ersten Impfung einen Hörsturz, der mit Cortison behandelt wurde. Nach der zweiten Impfung wiederholte sich das Szenario und acht Tage später folgte der Schlaganfall. Dass das ein Zufall ist, habe sein Arzt, der ihn geimpft hat, bezweifelt. "Ihm ist das sehr suspekt vorgekommen", so der Mann.

Bewiesen ist der Schlaganfall als Impfnebenwirkung aber nicht. "Es liegt nur eine starke Vermutung zugrunde", betonte der betroffene Oberösterreicher.

Medizinisches Gutachten benötigt

Ob wirklich ein Impfschaden besteht, muss durch medizinische Gutachten festgestellt werden, sagt Herwig Kollaritsch vom Nationalen Impfgremium. "Für eine Anerkennung muss eine Wahrscheinlichkeit gegeben sein, das heißt nach wissenschaftlicher Lehrmeinung spricht erheblich mehr für als gegen einen Zusammenhang mit der Impfung. Die alleinige Möglichkeit einer Verursachung reicht nicht", so der Arzt.

Die Chancen solcher Anträge liegen bei etwa zehn bis 20 Prozent. Kollaritsch verweist darauf, dass Risiko und Gefahr einer Covid-Erkrankung weit höher seien. Die Corona-Impfung wurde weltweit zigmillionenfach verabreicht und hat unzählige Leben gerettet.

Der 58-Jährige aus Oberösterreich steht unterdessen vor einer schweren Entscheidung. Seine Frau kämpft mit den Nachwirkungen einer Covid-Erkrankung, er mit jenen des Schlaganfalls und nun soll er entscheiden, ob er sich ein drittes Mal impfen lässt.

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