Mit 6:0 stimmten die obersten Richter des Bundesstaates Colorado einstimmig gegen den Antrag einer Tierrechtsorganisation, Elefanten aus ihrer Gefangenschaft in einem Zoo zu befreien. "Da ein Elefant keine Person ist, sind die Elefanten hier nicht berechtigt, Klage einzureichen", stellte das Gericht nun letztgültig fest. Dass es für diese "Erkenntnis" 19 Monate brauchte ist wohl das eigentlich überraschende an dem ganzen Prozess.
Rückblick: Die Tierrechtsorganisation Nonhuman Rights Project (NRP) hatte 2023 vor Gericht beantragt, die Tiere in ein "geeignetes Elefantenschutzgebiet" zu verlegen. Ihre nicht ganz abwegige Argumentation: Die Tiere seien emotional komplexe, hochintelligente Wesen. So ist etwa seit einiger Zeit bekannt, dass Elefanten mitunter tagelang um tote Artgenossen "trauern" – eine Eigenschaft, die man lange Zeit nur dem Menschen zuerkannt hat.
Der beklagte Chayenne Mountain Zoo wies die Anschuldigungen naturgemäß zurück und verwies darauf, dass die Tiere vorbildlich gepflegt würden. Eine Ansicht, die das Gericht teilte. Doch die Tierrechtsorganisation zog in die nächste Instanz, dem Obersten Gerichtshof von Colorado.
Nun, 19 Monate später, bestätigte dieser das Urteil der ersten Instanz. "Ein Elefant ist kein Mensch", "unabhängig davon, wie kognitiv, psychologisch oder sozial entwickelt sie seien". Daher können für Elefanten keine Menschenrechte geltend gemacht werden.
Der Zoo kann damit zwar nun aufatmen, ist aber dennoch verärgert. Die Klage haben dem Unternehmen viel Zeit und Geld gekostet. Der Tierrechtsgruppe wirft der Zoo vor, "das Gerichtssystem missbraucht" zu haben, "um Spenden zu sammeln".
Auch ein früherer Versuch des NRP, eine Elefantin namens "Happy" aus dem New Yorker Bronx Zoo zu befreien, wurde abgelehnt, nachdem das Gericht entschieden hatte, dass es sich bei der Elefantenkuh rechtlich nicht um eine Person handle.