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Fruchtbombe! "Obstsaft explodierte im Mistkübel"

In einer Wohnung in Wien-Landstraße kam es zu einem skurrilen Zwischenfall mit einer Flasche Apfel-Orangensaft. Die Flasche "explodierte" im Müll.

Clemens Oistric
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Eine "Fruchtbombe" sorgte in Wien-Landstraße in der Nacht zum Donnerstag für eine Spur der Verwüstung! "Als ich in der Früh in die Küche ging, um mir einen Kaffee zu machen, sah es aus wie auf einem Schlachtfeld", schildert "Heute"-Leser Christoph M. (Name geändert). Der Grund: Der Mistkübel war regelrecht "explodiert", der Fußboden, die Mauer sowie mehrere Einrichtungsgegenstände voller Fruchtsaft. "Ich hatte vor ein paar Tagen einen halben Liter schlecht gewordenen Apfel-Orangensaft im Müll entsorgt. Die Plastikflasche dürfte es 'zerrissen' und durch die Wucht den Deckel des Mistkübels weggeschossen haben", schildert Christoph M.

"Heute" befasste Star-Physiker Werner Gruber mit dem für einen Wissenschafter eigentlich wenig mysteriösen Fall. Gruber erklärt: "Die Gesetze der Naturwisschenschaft gelten. In diesem Fall sind Schimmel und Bakterien tätig geworden, diese produzieren bekanntlich sehr viel CO2."

Star-Physiker Werner Gruber
Star-Physiker Werner Gruber
Sabine Hertel

"Geht auf wie Germteig"

Die hohen Temperaturen der vergangenen Tage dürften zum Schicksal des 28-jährigen Wieners (beziehungsweise seines Fußbodens) geworden sein, erläutert Gruber: "Bei Temperaturen zwischen 28 und 35 Grad herrschen optimale Bedingungen für Pilzwachstum. Bei Wärme geht nämlich nicht nur Germteig schön auf, dies passiert auch bei Fruchtsäften." Gruber weiter: "Wichtig für einen solchen Prozess ist, dass viel Zucker vorhanden ist, da Pilze den Zucker 'verdauen' und dann CO2 'herausputzen'", erläuter der Fachmann.

Conclusio: "Da kann sich gewaltiger Druck aufbauen – das wird im gegenständlichen Fall so gewesen sein. Gärungsfässer etwa müssen genau aus diesem Grund mit Spund versehen werden." Auch einen Tipp mit Augenzwinkern liefert Gruber noch mit: "Wenn Pilze Zucker fressen, entsteht Alkohol – so kann man auch in die Alkoholproduktion einsteigen."

Nun Wohnungsrenovierung

Für Christoph M. eher keine Option, er muss jetzt seine Wohnung renovieren: "Das Putzen des klebrigen, vergärten Saftes hat eine halbe Stunde gedauert, jetzt kann ich auch noch das Zimmer neu ausmalen." Aber selber schuld: "Beim nächsten Mal mache ich es so, wie es sich gehört: Ich schütte den verdorbenen Saft weg und entsorgte lediglich die zusammengedrückte Plastikflasche im Müll – so, wie es eigentlich sein sollte."

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