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OECD: "Österreichs Lehrerschaft altert rapide"

Heute Redaktion
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Die am Dienstag veröffentlichte, weltweite Bildungsstudie Education at a Glance der OECD stellt Österreich wieder einmal in ein schlechtes Licht. Die Bildungskosten seien im Vergleich mit anderen Ländern zu hoch, und höher gradige Bildung ist nirgends so wichtig für die Jobchancen wie bei uns. Die Kindergarten-Besuchsraten bei den Zwei- bis Dreijährigen liegen unter dem OECD-Schnitt.

Die am Dienstag veröffentlichte, weltweite Bildungsstudie der OECD stellt Österreich wieder einmal in ein schlechtes Licht. Die Bildungskosten seien im Vergleich mit anderen Ländern zu hoch, und höher gradige Bildung ist nirgends so wichtig für die Jobchancen wie bei uns. Die Kindergarten-Besuchsraten bei den Zwei- bis Dreijährigen liegen unter dem OECD-Schnitt. 

 

Nach wie vor seien die Ausgaben für das Schulsystem zu hoch, wenn man die Pro-Kopf-Ausgaben für heimische Schüler betrachtet. Liegen die Ausgaben in der Volksschule mit jährlich 9.563 Euro pro Schüler (Stand: 2012) noch lediglich etwa 1.300 Dollar über dem OECD-Schnitt, wird es in der Sekundarstufe mit 13.806 Euro pro Kopf teuer (OECD: 9.518 Euro). 

Grund: die Verwaltungsstruktur. Das könnte auch mit der Gehaltsstruktur im alten Lehrerdienstrecht und der Altersstruktur der Lehrerschaft zu tun haben. 

Deutlich teurer als im OECD-Schnitt ist vor allem der Sekundarbereich (ab der 5. Schulstufe).  In den gesamten Schulbereich flossen 2012 allerdings nur 3,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP), während es im OECD-Schnitt 3,7 Prozent sind. Insgesamt hält die OECD fest, dass in Österreich der Anteil privater Mittel im Schulsystem mit nur vier Prozent (OECD: neun Prozent) kaum ins Gewicht fällt.

In Österreich entscheidet Doktortitel und Ähnliches über die Karriere samt besserer Gehälter und Absicherung gegen Arbeitslosigkeit. Anders als in den meisten anderen OECD-Ländern bringt der Abschluss eines Doktoratsstudiums hingegen keine weitere Verbesserung der Jobchancen. Dabei sind Abschlüsse in berufsbegleitenden Bildungsformen und Kollegs mit besseren Jobaussichten verbunden, als jene mit Bachelor-Abschluss.

15 Prozent der 25- bis 64-Jährigen weisen hierzulande als höchsten Abschluss einen tertiären Kurzabschluss auf (OECD-Schnitt: acht Prozent), was mit einer Umstellung in der Statistik zusammenhängt. Insgesamt gehen in Österreich derzeit 74 Prozent eines Altersjahrgangs den Weg in die tertiäre Bildung (OECD: 67 Prozent). Im Kurzstudienbereich liegt Österreich mit 35 Prozent deutlich über dem OECD-Schnitt (18 Prozent), im Bachelor-Bereich mit 45 Prozent darunter (57 Prozent). Leicht überdurchschnittlich stehen der Diplom- bzw. Masterbereich mit 28 Prozent (OECD: 22 Prozent) und der Doktoratbereich mit vier Prozent (OECD: 2,5 Prozent) da.

Kindergarten: Wenig Youngsters

In Österreich liegen die Kindergarten-Besuchsraten bei den 2- bis 3-Jährigen unter dem OECD-Schnitt. Nahezu alle Vier- bis Fünfjährigen gehen in den Kindergarten. Eine Vollzeit-Pädagogin kümmert sich durchschnittlich um 14 Kindergartenkinder ab drei Jahren, was genau dem OECD-Schnitt entspricht. Bei den unter Dreijährigen reduziert sich das Verhältnis auf eins zu neun.