Fussball

ÖFB-Boss Milletich: "Wir sind ja kein Theaterverein"

Österreichs Fußballverband befindet sich weiterhin auf Trainersuche. Dadurch rückt auch Präsident Gerhard Milletich in den Mittelpunkt. 

Heute Redaktion
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ÖFB-Präsident Gerhard Milletich nimmt zu den Grabenkämpfen im ÖFB-Präsidium Stellung.
ÖFB-Präsident Gerhard Milletich nimmt zu den Grabenkämpfen im ÖFB-Präsidium Stellung.
Gepa

Zuletzt waren die ÖFB-Präsidiumsmitglieder, die auch für die Bestellung des neuen Teamchefs verantwortlich sind, durch mediale Äußerungen aufgefallen. Öffentlich wurde über finanzielle Rahmenbedingungen und Sitzungen der Landesverbandspräsidenten gesprochen. Das Präsidium macht den Eindruck eines zerstrittenen Haufens.

"Um es vorsichtig auszudrücken: Es ist unglücklich", meinte Präsident Milletich im "Kurier" auf die Außendarstellung des mächtigen Fußballverbands angesprochen. "Wir haben im Präsidium einen Prozess beschlossen, aus dem eindeutig hervorgeht, wie die Teamchefsuche über die Bühne gehen soll. Dass dies scheinbar einigen Präsidenten nicht gefällt, das ist halt so und muss ich zur Kenntnis nehmen", fügte der Burgenländer an. 

Sitzung ohne Milletich

Das Vorgehen des ÖFB in der Teamchef-Frage ist eindeutig festgelegt. Sportdirektor Peter Schöttel soll mit Unterstützung der Sportkommission eine Liste erarbeiten, im Idealfall dem Präsidium einen Namen zur Abstimmung vorlegen. Und das, obwohl dies eigentlich gar nicht ins Kompetenzfeld des 54-Jährigen fällt. Schöttel ist laut Vertrag für das A-Nationalteam gar nicht zuständig. 

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    Eine Sitzung am Freitag, in der Schöttel einen Zwischenbericht abgeben hätte sollen, wurde kurzfristig abgesagt, weil der Sportdirektor erkrankte. Trotzdem trafen sich mehrere Verbandspräsidenten. Nicht allerdings Milletich. Das verdeutlichte die Spannungen in der Runde der ÖFB-Präsidenten. 

    Wer spaltet das Präsidium?

    "Ich spalte das Präsidium nicht. Das machen schon die anderen", richtete der 66-Jährige seinen Kontrahenten aus. "Ich habe kein Interesse an einer Spaltung. Es ist kein Geheimnis, dass jene, die hier eine Spaltung vorantreiben oder herbeisehnen, von Haus aus mit meiner Bestellung nicht zufrieden waren. Aber es ist eine Demokratie und da entscheidet die Mehrheit. Das ist zu akzeptieren. Auch von denen, die es nicht so sehen wollen", fügte Milletich an. 

    "Kein Theaterverein"

    Auf das Treffen der Präsidiumsrunde rund um den oberösterreichischen Verbandspräsidenten Gerhard Götschhofer angesprochen, wurde Milletich deutlich. Keiner hätte das Gespräch mit ihm gesucht. "Wir sind ja kein Theaterverein. Es gab nach diesem Treffen der Herrschaften ein Frauenländerspiel. Also wenn sie wirklich ein Gespräch gesucht hätten, hätten wir uns genauso dort im Vorfeld des Spiels treffen können. Da war keiner beim Match", so der 66-Jährige.

    Ein neuer Anlauf erfolgt nun am Donnerstag. Neuerlich ist eine Sitzung des ÖFB-Gremiums anberaumt. Diesmal soll Schöttel einen Zwischenbericht abgeben. Ob schon eine finale Lösung gefunden werden kann, ist offen. Auch, weil die Grabenkämpfe zwischen den Verbandspräsidenten weitergehen...

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