Am 22. Mai endet das Engagement des 63-jähirgen Deutschen als Interimstrainer der "Red Devils" mit dem Duell gegen Crystal Palace. Rangnick übersiedelt dann direkt nach Österreich, um das rot-weiß-rote Nationalteam auf die ersten vier Spieltage der Nations League vorzubereiten. Gegner sind zweimal Dänemark, Frankreich und zu Beginn am 3. Juni Kroatien.
Zeitgleich wird Rangnick auch Berater von Manchester United bleiben, der Noch-Ajax-Coach Erik ten Hag ihm nachfolgen.
Vor dem Spiel in Brighton (Samstag, 18.30 Uhr) fand Rangnick allerdings ungewohnt deutliche Worte, kritisierte seinen Klub für die Transferpolitik. Vor allem während des letzten Fensters im Winter. "Mir ist gesagt worden, dass es keinen Spieler auf dem Markt gibt, der uns helfen würde. Aber es hat einige gegeben. Luis Diaz landete in Liverpool, Julian Alvarez wird im Sommer zu Manchester City wechseln und Dusan Vlahovic war zu der Zeit noch bei Fiorentina. Das sind nur drei, die mir jetzt einfallen", zählte Rangnick auf.
Auf die Nachfrage, ob Transfers an den Finanzen scheiterten, konnte Rangnick keine Antwort geben. "Ich weiß es nicht. Die Antwort war: 'Nein'. Und das war es dann", schilderte Rangnick weiter.
Damit legt der 63-Jährige offen, dass er gerne einen zusätzlichen Stürmer geholt hätte, schließlich erzielte Cristiano Ronaldo neun der letzten 13 Treffer der "Red Devils". Davon abgesehen herrschte allerdings Flaute. "Wir hatten damals noch vier Tage Zeit, um etwas zu tun. Wir waren auch noch in drei Bewerben vertreten. Es hätte sicher Sinn gemacht, zu handeln. Ich habe mit ihnen gesprochen und gesagt, dass wir zumindest versuchen sollten, jemanden zu holen. Egal ob als Leihe oder als Kauf. Da ist nichts zurückgekommen. Aber das ist Vergangenheit. Heute hilft uns das nicht mehr", so der künftige ÖFB-Teamchef weiter.
United kämpft noch um die Europacup-Ränge für die nächste Saison. Die Champions League können die "Red Devils" nur noch theoretisch erreichen. Aktuell rangiert der Klub auf Rang sechs. "Wenn es etwas Gutes an der Lage gibt, dann das jetzt jedem klar sein sollte, wie groß die Probleme im Verein wirklich sind. Wenn wir wieder um Titel mitspielen wollen, muss sich hier vieles ändern", meinte Rangnick weiter.
Ob der Deutsche selbst dabei mithelfen wird, ist noch nicht restlos geklärt. Auf der Insel werden die Stimmen, die seine Berater-Tätigkeit neben dem Job als ÖFB-Teamchef kritisieren, immer lauter. Ob sich Rangnick mit der öffentlichen Kritik nun beliebter im Verein macht, darf bezweifelt werden.